KI und Bildung: Dreamteam oder Höllen-Duo? (mit Bob Blume)
Shownotes
In dieser Folge von Tech, KI und Schmetterlinge spricht Sascha Lobo mit Bob Blume, Lehrer, Bildungsinfluencer und Doktorand, über die Zukunft von Schule im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Gemeinsam beleuchten sie den Status quo der deutschen Bildungslandschaft – zwischen Digitalpakt, Föderalismus und verpassten Chancen – und diskutieren, wie KI das Lernen, Lehren und Bewerten verändern könnte. Bob Blume erklärt, warum KI längst im Schulalltag angekommen ist, weshalb Lehrkräfte Fortbildung und Mut zur Fehlerkultur brauchen und wie adaptive Lernsysteme Schüler:innen individuell fördern können. Gemeinsam gehen sie der Frage auf dem Grund: Wie könnte eine Schule aussehen, in der KI-Co-Teacher, individualisierte Lernpfade und kreative Prüfungsformate Normalität sind? Ein tiefgehendes, optimistisches und gleichzeitig realistisches Gespräch über Bildung, Technik und die Lust am Lernen.
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00:00:02: Tech, KI und Schmetterlinge, ein Podcast von Sascha Lobo in Zusammenarbeit mit Schwarz-Digits.
00:00:07: Guten Tag und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Tech, KI und Schmetterlinge, dem Podcast von mir, Sascha Lobo in Zusammenarbeit mit Schwarz-Digits, dem Digitalarm der Schwarzgruppe.
00:00:20: Das Thema heute ist eines des Aus der Sicht von ganz vielen Fachleuten, dass Zentrale sein wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren.
00:00:30: Und ehrlicherweise gibt es ziemlich viele Leute, die sagen, das war eigentlich schon immer so.
00:00:34: Die Rede ist an dieser Stelle natürlich zunächst von Bildung.
00:00:38: Einerseits Bildung schon immer das, was zumindest in Deutschland, in Europa einen sehr wesentlichen Aspekt des Erfolges ausgemacht hat.
00:00:47: Auf der anderen Seite, aber natürlich gekreuzt mit künstlicher Intelligenz.
00:00:52: Und jetzt gehen wir ein bisschen tiefer rein in diesen Bildungshorizont, weil mein Gast, der heute dabei ist, auf den ich mich wahnsinnig gefreut habe.
00:01:00: Im Prinzip, wenn es nicht so eine martialische Metapher wäre, könnte man sagen, an vorderster Front kämpft, was künstliche Intelligenz und Bildung angeht.
00:01:09: Etwas spezifischer, künstliche Intelligenz und Schule.
00:01:12: Es ist nämlich Bob Blume, einer der wenigen KI-Positiven-Schullehrer einerseits, der darüber dann auch noch in sozialen Medien spricht.
00:01:24: Hallo lieber Bob.
00:01:26: Hallo Sascha, schön, dass ich dabei sein kann.
00:01:28: Bob, wie würdest du dich denn selber
00:01:30: vorstellen
00:01:32: vor Leuten, die vielleicht jetzt nicht jeden Tag zu dir in die Schule gehen?
00:01:36: Das ist immer die allerschwierigste Frage.
00:01:38: Ich würde sagen, ein Kulturpragmatiker, der viele Dinge im Internet macht, Also, ich mache ja Podcast und Instagram und schreibe und gehe ab und zu auch noch in die Schule.
00:01:54: Allerdings muss man dazu sagen, dieses Jahr nicht mehr, weil ich auch noch promoviere, weil ich ja sonst nichts zu tun habe.
00:02:01: Also, ich versuche, die Bildungslandschaft mitzugestalten auf der jeweiligen Ebene, wo ich mich gerade aufhalte.
00:02:08: Das ist eine Gelinde gesagt, Herausforderung.
00:02:11: Das war es schon ganz lange.
00:02:13: Ich denke, die meisten von uns, die auch nur im entferntesten Freundes- und Bekanntenkreis schulpflichtige Kinder haben, haben während der Pandemie gemerkt, dass in Deutschland was Schule angeht, sagen wir mal, der ein oder andere Takt etwas zu kurz gekommen ist, nicht so ganz funktioniert hat.
00:02:31: Tatsächlich hat sich das durch die Digitalisierung eher noch verschärft, das jedenfalls mein Eindruck.
00:02:37: Alle, sagen wir mal, anderthalb Jahre schreibe ich in meiner Kolumne über Bildung und versuche so dann die Nachrichten der letzten sechs Monate so zu kondensieren.
00:02:49: Und leider muss ich ehrlicherweise sagen, waren da die Zahlen, was die großartigen und positiven Nachrichten angeht, ganz spezifisch auf Schulbildung bezogen.
00:02:57: Die waren entweder spärlich oder alternativ sehr regional.
00:03:01: Will sagen, dann gab es halt einen Bundesland, was richtig was hinbekommen hat, aber dann ist Bildungsbildung wieder föderal aufgestellt.
00:03:08: Und das heißt, dass es irgendwie sechs, sieben, acht andere Bundesländer nicht hinbekommen haben.
00:03:11: Was ist denn dein Eindruck, wenn wir als Auftakt den Status quo der Schulbildung erst mal grob zur Digitalisierung skizzieren wollen?
00:03:22: Also erstmal das, was du gerade gesagt hast, das nämlich auch so war, es ist interessant, weil man sich ja in unterschiedlichen Filterbubbles aufhält und auf LinkedIn teilweise auch auf Instagram oder Threads könnte man meinen, die Welt diskutiert über Bildung.
00:03:39: Ich würde sagen, wir sprechen auf sagen wir mal medialer Ebene, noch viel zu wenig Überbildung.
00:03:46: Also es gibt aus meiner Sicht keine Debatte.
00:03:50: Weder eine positive noch eine negative, sondern es ist eher so, dass man so von Studie zu Studie hechtet und am nächsten Tag ist es dann auch schon wieder vorbei.
00:04:01: Was so den Stand angeht, hast du es gerade schon mal angeteasert.
00:04:05: Wir haben bei Bildung in mehr Ebenen System, das heißt, Im Grunde genommen haben wir Schulen und auch Länder, die schon sehr weit sind, auch was Digitales angeht, übrigens auch was KI angeht.
00:04:18: Das heißt zum Beispiel mit eigener SchulKI, zum Beispiel mit Vollausstattung, was iPads angeht.
00:04:25: Und wir haben aber auch nicht eine kleine Prozentzahl von Schulen, die noch nicht mal WLAN hat, geschweige denn Menschen, die sich damit auskennen.
00:04:34: oder Administratoren, die sozusagen überfordert sind, weil sie mehrere Schule haben.
00:04:39: Also sagen wir mal, wir haben ein sehr heterogenes Bild.
00:04:42: Und gerade, was den zweiten Digitalpakt angeht, ist da auch noch nicht alles in trockenen Tüchern.
00:04:49: Also man hat so ein bisschen das Gefühl, dass man hinter das zurückfallen könnte, was Corona auch gemacht hat.
00:04:57: Denn meine These wäre, dass neben all dem sagen wir mal etwas Problematischen, was wir erlebt haben, also der ein oder andere Oberstudiendirektor, der lieber sein Hochbeet gepflanzt hat, als tatsächlich einen digitalen Unterricht zu machen.
00:05:13: Wir auch erlebt haben, dass die Schulen einen gewissen Innovationssprung gemacht haben, und zwar auf der Grundlage von einem Druck, der danach leider nicht in der Form aufrecht erhalten blieb, wie er es hätte tun sollen.
00:05:30: für diejenigen, die da vielleicht nicht im Detail drin sind.
00:05:33: Der sogenannte zweite Digitalpakt war eine der letzten Amtshandlungen der ehemaligen Ampel.
00:05:40: Manche werden sich noch erinnern.
00:05:42: Kurz vor Weihnachten im letzten Jahr, im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:05:59: Das Ziel ist relativ naheliegend, ich sage es trotzdem noch mal, dieses Digitalpakt zwei ist, digitale Infrastruktur an Schulen zu verbessern, Lehrkräfte vorzubilden und Zitat, die Entwicklung innovativer Lehr- und Lernmethoden zu fördern.
00:06:13: Ist jetzt nicht so schlimm, dass KI nicht explizit mit dabei steht, weil es ja mit gemeint ist.
00:06:19: Aber wenn wir so sehen, der erste Digitalpakt, der hatte vorsichtig gesagt Ecken und Kanten.
00:06:25: Der ist nach Meinung vieler Fachleute zumindest temporär daran gescheitert, dass Länder und Bund im Bereich Bildung, weil es so föderal ist, nicht wahnsinnig gut zusammengearbeitet haben, an Bürokratie gescheitert, an Kleinstaaterei von Verantwortung gescheitert.
00:06:42: Also ich würde nicht sagen, dass er komplett gescheitert ist, aber er hatte seine Schwierigkeiten.
00:06:46: Wie ist denn deine Perspektive jetzt mit dem zweiten Digitalpakt?
00:06:50: Also ich musste gerade ein bisschen grinsen, als du gesagt hast, er hatte seine Schwierigkeiten, weil ich erinnere mich noch an die wirklich positive Nachricht aus dem Januar, dass Berliner Lehrkräfte jetzt E-Mails haben.
00:07:03: Also was muss man natürlich auch würdigen.
00:07:05: Beim zweiten Digital-Pakt ist es ganz ehrlich so, dass ich das Gefühl habe, dass der nicht aus den Puschen kommt, weil gerade das Bund-Länder-Verhältnis, wenn es um Geld geht, nicht das allerbeste ist.
00:07:15: Also man hatte schon nachdem Cem Özdemir von Bettina Stark-Watzinger übernommen hatte, das Gefühl, jetzt geht alles schnell.
00:07:22: Aber aus den Hinterzimmern kam dann eher, es ist eigentlich noch gar nichts wirklich in trockenen Tüchern.
00:07:28: Und so wie ich das jetzt gerade absehe, ist es auch noch gar nicht klar, ob die Reise wirklich so weitergeht.
00:07:35: eigentlich geplant war.
00:07:37: Das große Problem ist, du hast gerade drei große Bereiche ausgemacht.
00:07:41: Einmal natürlich die Infrastruktur und die Geräte.
00:07:46: Das Vieles, was den Digitalpakt eins betrifft und den zweiten auch.
00:07:50: auf einer Ebene passiert, die die absolute Grundlage für das Handeln ist, aber noch nicht mit einplant, was eigentlich diese Weiter- und Fortbildung eigentlich bedeutet.
00:08:01: Und man kann das eine natürlich haben, aber funktioniert natürlich nicht ohne das andere.
00:08:06: Will sagen, wir müssen immer mitdenken, was bedeutet das jetzt eigentlich ganz konkret in einer Schule, wenn dort iPads sind, wenn dort WLAN sind.
00:08:16: für die Verantwortlichkeit, für die Administration und für das, was man sehr lange so digitale Bildung genannt hat, was man jetzt eher so Bildung unter den Bedingungen der Digitalität nennen kann.
00:08:30: Also als kleiner Unterschied.
00:08:32: Es geht nicht einfach nur um eine Digitalisierung von etwas Bestehenden, sondern tatsächlich um das Ausschöpfen der neuen Potenziale wie möglich sind.
00:08:40: Und das ist eben die große Schwierigkeit, weil hier der Bund gar nicht so wirklich mitmischen darf.
00:08:46: Und das dann so einschreiben muss und letztlich die Länder dann doch selber etwas machen.
00:08:52: Das ist die große Herausforderung, die jetzt besteht.
00:08:56: Aber ich bin ehrlich gesagt positiv gestimmt, weil mit KI ein Veränderungsprozess im Gang ist, der sehr viel schwerer ignoriert werden kann als alles, was wir da vor Digitalisierung genannt haben.
00:09:13: Wobei ich jetzt durch meine reichhaltige Erfahrung mit verschiedenen Verwaltungsebenen der Bundesrepublik Deutschland gesehen habe, dass sogar größte Schwierigkeiten beim Ignorieren von Fortschritt, von manchen Bereichen der Administration in ausgezeichneter Weise beherrscht werden.
00:09:31: Ich möchte aber gar nicht zu negativ sein, ganz im Gegenteil, weil eben auch, und das ist ein positiver Punkt, den ich hervorheben möchte, weil eben auch Aufbruchgeist.
00:09:40: spürbar ist und zwar auch im Bildungssystem.
00:09:44: Ich möchte vielleicht ein bisschen Schritt zurücktreten und einen Punkt reinwerfen, so für unseren ersten großen Teil, unseren ersten Themenblock.
00:09:55: Das ist nämlich nicht nur die Studienlage rund um Bildung und KI, sondern wie der Alltag heute in der Schule aussieht.
00:10:02: Und da möchte ich eine Zahl reinwerfen, die vom Ende letzten Jahres stammt, nämlich das in Deutschland.
00:10:09: Drei Viertel, rund drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler für ihre Hausaufgaben mit ChatGPT benutzen und ich bin so unter uns gesagt relativ überzeugt davon, dass da eine Dunkelziffer von einem Viertel mit gerechnet werden muss.
00:10:22: Wie ist da so deine Wahrnehmung von der direkten Schulfront?
00:10:28: Also diese drei Viertel, die sind ja aus der letztjährigen Gym-Studie, die das Medienverhalten von Schülerinnen und Schülern unter die Lupe nimmt und Das kann ich bestätigen.
00:10:40: Ich habe mit Schülerinnen und Schülern immer ein sehr vertrauensvolles Verhältnis.
00:10:44: Unter anderem auch in der Medien AG, wo mir dann mitgeteilt wurde, wo für die KI verwendet wird.
00:10:50: Das ist ja nicht nur Hausaufgaben, sondern auch direkte Koautorenschaft bei Klassenarbeiten und so weiter.
00:10:59: Ich glaube, dass es ja grundsätzlich so ist, dass junge Leute sehr viel schneller sind bei der Adaption von neuen Technologien.
00:11:07: Das Interessante daran ist eben, dass genau dieser Fakt oft genutzt wird, um zu sagen, wir müssen die KI irgendwie aus den Schulen fernhalten.
00:11:17: Und meine Überzeugung ist ein System, das sich auf diese Weise hacken lässt, hat es eigentlich nicht anders verdient.
00:11:25: Das heißt, ich glaube, die Argumentation, dass jetzt schon so viele junge Leute das nutzen und wir deshalb... dafür sorgen müssen, dass sie es nicht mehr tun, müsste man eigentlich umkehren und sagen, das zeigt doch eigentlich welches Potenzial da vorhanden ist.
00:11:39: Und dass wir im Gegenteil dafür sorgen müssen, dass KI auf eine Weise genutzt werden kann, die eben im besten Fall sinnvoll ist.
00:11:47: Und mit sinnvoll meine ich jetzt erstmal so ganz grob gesagt, vielleicht können wir da ja auch noch tiefer kommen.
00:11:53: KI kann ja wunderbar genutzt werden, um auf der eigenen Niveau-Stufe, also eines eigengewählten Schwierigkeitsgrates, Inhalte zu lernen.
00:12:03: Es kann aber auch genutzt werden, um nicht zu lernen.
00:12:07: Also das ist beides durchaus möglich, da ist KI der große Verstärker und deshalb ist es aber so wichtig, dass Lehrkräfte dementsprechend fortgebildet werden, weil wenn die verharren in einer Perspektive auf KI, die sagt, lieber nicht verwenden, das ist gefährlich oder du verdummst, was im übrigen so auch nicht wissenschaftlich belegt ist, dann haben wir es natürlich mit einer großen Diskrepanz zu tun von Nutzerverhalten, die wir uns würde ich jetzt mal sagen im Bildungsbereich auch nicht leisten können.
00:12:37: Nun ist es ja gar nicht erst seit gestern so, dass solche Instrumente, seien sie digital oder nicht, auch immer mit der Unterstellung leben müssen, eigentlich wird hier gerade die Substanz des Lernens zerstört.
00:12:51: Ja, das älteste mir bekannte Beispiel ist fast schon ein bisschen abgegriffen.
00:12:54: Ich liebe es trotzdem.
00:12:55: Ist natürlich das Symposium von Platon aufgeschrieben, beziehungsweise ein Beispiel von Sokrates.
00:13:01: Platon.
00:13:03: hat da nämlich über Sokrates geschrieben, dass genau dieser, also einer der Männer Philosophen, die das Abendland geprägt haben, wie wenige andere, der hat da von sich gegeben, dass er die Schrift ablehnt, die Kulturtechnik des Schreibens, die Kulturtechnik der Schrift, lehnt Sokrates heftig ab mit der Begründung.
00:13:26: Wenn alle immer alles aufschreiben und lesen würden, dann würde die Jugend ja gar nichts mehr auswendig lernen.
00:13:33: Und genau das sei so schlimm, wenn die Jugend nicht mehr auswendig lernt, sei sie praktisch schon verdorben, das schwingt halt so mit.
00:13:38: Das ist also eine Erzählung, die ist über zweitausendfünfhundert Jahre alt vorsichtig gesagt und die ist eines der ersten und wirkmächtigsten Zeugnisse gegen diese bösartige Kulturtechnologie.
00:13:50: schrift, wo wir heute sagen würden, naja, irgendwie würde ich das anders interpretieren und könnte es mit KI genauso sein.
00:13:58: Ja, ich musste gerade daran denken, dass Kant ja in seiner Definition der Vernunft sogar auch so weit geht.
00:14:03: Also der Verstandesgebrauch ist bei Kant ja in Abgrenzung zum Lesen, beim Lesen denkt jemand für dich heißt es dort eigentlich.
00:14:15: Und gleichzeitig, ich muss dann immer daran denken, du hast selber darüber gesprochen und auch darüber gesprochen, dass sie es mittlerweile ablehnt, dass man hier von so einer Standardsituation der Technologienutzung sprechen kann, wie Kathrin Passig das gesagt hat.
00:14:30: Ja, ich denke schon, dass sozusagen diese erste Reaktion widerspiegelt, die man jetzt auch findet.
00:14:38: Ich glaube, dass aber gleichzeitig es wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass beim KI gebraucht, wie es ja mit einer Technologie zu tun haben, die das erste Mal in der Lage ist, sich selber zu erklären.
00:14:54: Also wenn ich auf Fortbildung gehe, nutze ich manchmal den vielleicht etwas verniedlichenden Gebrauch des Hauselfen, wie bei Harry Potter.
00:15:05: Und das heißt aber, dass auf der einen Seite die Nutzung sehr leicht erscheint, wenn sie aber nicht erlernt wird, man sozusagen in seiner oberflächten Nutzung verbleibt.
00:15:20: Also das passiert dir, glaube ich, beim Lesen eher weniger, dann ist es dir zu komplex oder irgendwie zu leicht und dann legst du es entweder weg oder machst weiter.
00:15:28: Aber hier hast du sozusagen die Möglichkeit in deiner eigenen Confirmation-Bias zu verharren.
00:15:35: Und das ist total spannend, wenn man das mit Schülerinnen und Schülern macht.
00:15:39: Vielleicht können wir da auch nochmal drüber sprechen.
00:15:40: Eine Klassenarbeit mit KI geschrieben.
00:15:42: Und da ist mir aufgefallen, etwas, was man erst, wenn man es mit Schülerinnen und Schülern auch wirklich nutzt und prompten, übt, also die Befehlseingabe in ein Sprachmodell, wie wichtig es ist, auf so Kleinigkeiten zu achten.
00:15:59: Also zum Beispiel, wenn ein Schüler fragt, bitte, hilf mir dabei, nachzuvollziehen, ob, ist das ein Unterschied, als wenn man fragt, inwiefern.
00:16:12: weil man, wenn man die Präposition verändert, ein ganz anderes Ergebnis bekommt oder eine ganz andere Studienlage.
00:16:19: Und das zeigt aber alles, wie wichtig das ist, sozusagen das, was du gerade gesagt hast, umzukehren und nicht die Frage zu stellen, wie kriegen wir KI weg oder ist das jetzt gut oder schlecht, denn der Zug ist abgefahren, sondern viel mehr kulturpragmatisch-wertensgrad eben darüber nachzudenken, wie können wir eigentlich eine Nutzung begleiten?
00:16:39: oder miteinander gestalten, die eben die kritische Vernunft mitdenkt.
00:16:45: In dem Kontext ist übrigens spannend, dass eine zwar aus meiner Sicht hoch problematische Figur, die aber eine große Präge gemacht hat im Silicon Valley des Jahres, die Redes von Peter Thiel an dieser Stelle, dass der sagt, die sogenannten Verbal Skills, also die Präzision der Ausdrucksweise, wird das zentrale Fähigkeitsmoment in Zukunft.
00:17:08: Will sagen, Laut Peter Thiel ist es extrem wichtig, um in Zukunft halbwegs erfolgreich zu sein, wenn man nicht nur den Bereich ganz gut versteht, in dem man unterwegs ist, sondern wenn man sich auch sprachlich so präzise ausdrücken kann, dass man einer KI die richtigen Befehle gibt.
00:17:22: Das ist also der Ausblick, den er da gibt.
00:17:24: Ist das genau das, was du meinst?
00:17:27: Ja, das ist spannend, weil das so ein bisschen in die Richtung... Geht die gleichzeitig wichtig für die Arbeit mit KI ist aber ja auch ohne KI.
00:17:38: also es gibt ja jetzt sozusagen in den Diskussionen und Debatten rund um KI auch immer die stimmen die sagen ich will keine generischen LinkedIn Posts mehr lesen die sich irgendwie alle gleich anhören weil sozusagen dieser semantische Wahrscheinlichkeitsrechner allen dasselbe ausspuckt.
00:17:56: ich würde sagen ja das ist so.
00:17:58: Ich weiß nur nicht, ob das so bleiben wird.
00:18:00: Jetzt würde ich mich nicht auf dieselbe Stelle wie Peter Thiel stellen wollen, auch aus den Gründen, die du gerade schon genannt hast.
00:18:08: Aber was ich mich halt frage, ist, ob es so bleiben wird.
00:18:11: Denn wir hatten ja auch mal so ein ganz... Kurzen Hype des Prompt Engineers.
00:18:17: Jetzt brauchen wir Leute, die diese Befehle berufsmäßig schreiben und wir haben dann gemerkt, je besser die Modelle werden, desto weniger präzise muss man eigentlich anfragen, um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
00:18:29: Also ich glaube, wir sind da auch im Fluss und im Prozess.
00:18:32: Ja, nochmal kurz zu dem Punkt, den du gerade erwähnt hast, nämlich die vielen Leute sich beschweren, dass hier so generische LinkedIn-Postings lesen, die mit ChatGPT geschrieben sind.
00:18:43: Ich glaube, diese Leute haben wahnsinnig schlechtes Gedächtnis oder anstelle des Gehirns eine Art Verklärwerk.
00:18:49: Denn bevor G.P.T.
00:18:51: überhaupt veröffentlicht wurde Ende.
00:18:54: Erinnere ich mich sehr genau, dass ich schon die allerschlimmsten LinkedInbeiträge des Planeten regelmäßig lesen musste.
00:19:01: Das heißt, sich jetzt zu beschweren.
00:19:02: dass die nicht so gut sind oder so generisch.
00:19:04: Das heißt, diese vorher eindeutig menschengeschriebenen LinkedIn-Postings irgendwie ein bisschen zu gut dastehen zu lassen.
00:19:11: Ich will euch das mal umdrehen.
00:19:12: Ich würde mir wünschen.
00:19:14: Wenn mehr Leute mit ChatGPT LinkedIn-Postings verfassen, ich würde mir zwar auch wünschen, dass sie das promptseitig ein bisschen geschickter machen, dass da nicht irgendein Trash rauskommt, aber was ich noch immer lesen muss, von Dingen, die ganz eindeutig Menschen geschrieben sind und die trotzdem nicht die geringsten Anzeichen von irgendeiner, egal ob künstlichen und der natürlichen Intelligenz und vor allem keinen, sagen wir mal, Schreibscharm entfalten, da würde ich schon sagen, hey Leute, bitte schreibt mehr.
00:19:41: Postings auf LinkedIn mit Chat GPT schaut vorher einfach nach, dass er da ein paar clevere Promps irgendwie reinbringt.
00:19:48: Ich hatte vor fünfzehn Jahren glaube ich ungefähr ein Schüler, der hat es wahnsinnig schwer mit Rechtschreibung und ich hatte den im Deutschen Gericht in einer Realschulklasse und habe ihn so ein bisschen getriezt, aber auch unterstützt, damit er durchkommt, weil der ein ganz schlaues und vor allen Dingen interessiertes Kerlchen war, sage ich mal so.
00:20:12: acht oder neun Jahre später schrieb der mir schon mal ganz schön eine mail und bedankte sich noch mal für damals.
00:20:19: und dann noch mal fünf jahre später und in dieser noch mal fünf jahre späteren mail sagt er also noch mal so lieber her blume ich wollte ihnen nur sagen ich bin jetzt hier in einem kleinen unternehmen der chef und dann irgendwie ps.
00:20:32: vielleicht haben sie bemerkt.
00:20:34: Dass ich überhaupt kein Rechtschreibfehler mehr mache, Chat GPT sei Dank, also so als kleiner Hinweis.
00:20:41: Und das ist so genau das, wie man das auch umkehren kann.
00:20:45: Ja, wir sind ja oftmals in so einer, also mit wir meine ich das Bildungssystem, hat als Werkseinstellung, dass alles Tradierte erstmal bleiben muss, also die Beharrungskräfte sind.
00:21:00: Ja in vielen teilen in deutschland gerade was die verwaltung angeht groß aber ich glaube im bildungssystem doch noch mal besonders groß.
00:21:08: also die dreiviertel stunde die seit neunzehnt zwölf besteht sei da nun mal angemerkt und viele andere dinge auch und sich hinzustellen und zu sagen wie können wir denn davon profitieren auf der einen seite und wie können wir es auch schaffen dadurch dass wir jetzt diese möglichkeit haben in anderen bereichen noch mal.
00:21:26: uns weiterzuentwickeln.
00:21:27: Das ist sehr viel sinnvoller als eben so ein Alarmismus der letzten Endes auch.
00:21:34: Also nochmal, das finde ich immer den wichtigsten Punkt zu nichts führt.
00:21:39: Also der führt nicht wirklich zu was und ob man das dann jetzt auf LinkedIn machen muss oder nicht.
00:21:44: Ich glaube, das was wir wirklich als Idealvorstellung brauchen ist das Verständnis davon, dass es gar nicht darum geht, ob wir jetzt alle unsere ChatGPT Cloud oder Gemini Posts, eins zu eins einfach irgendwo rein posten, sondern wie wir es schaffen, so eine Art von Coautoren schafft, an den Tag zu legen, die ja im besten Fall alles besser macht.
00:22:10: Also alles besser macht es jetzt ein bisschen viel.
00:22:13: Die im besten Fall sagen wir mal die Tiefe und den Umfang und die Details der Kommunikation verbessert.
00:22:25: Ein Fußballclub ist heute weit mehr als das Spiel auf dem Rasen.
00:22:29: Er ist ein digitales Nervenzentrum.
00:22:31: Von Ticketsystemen über Fan-Apps bis hin zur intelligenten Stadionsteuerung.
00:22:36: Im Hintergrund laufen unzählige Prozesse, die Fans begeistern und den Club voranbringen.
00:22:41: Für einen Traditionsverein mit Zukunftsvisionen wie den VfB Stuttgart stellt sich eine entscheidende Frage.
00:22:48: Wie gestaltet man diese digitale Transformation ohne die Kontrolle zu verlieren?
00:22:53: Für Alexander Werle, den Vorstandsvorsitzenden des VfB, war die Antwort klar.
00:22:58: Der Club braucht nicht nur technische Exzellenz, sondern digitale Souveränität.
00:23:03: Das Ziel, eine Vorreiterrolle im europäischen Sport, gebaut auf einem Fundament, den man vertrauen kann.
00:23:09: Man suchte also nicht nur einen Dienstleister, sondern einen Partner auf Augenhöhe.
00:23:14: Einen Partner mit regionaler Nähe, gemeinsamen Werten, und dem strategischen Weitblick die Ambitionen des VfB zu verstehen und zu unterstützen.
00:23:23: Diesen Partner hat der VfB Stuttgart in Schwarz-Didgets gefunden.
00:23:27: Die Strategie ist wie die Aufstellung einer modernen Fußballmannschaft.
00:23:31: Sie beruht auf einer sicheren Abwehr und einem kreativen Angriff.
00:23:35: Die Basis bildet Stack-It, die souveräne und DSGVO-konforme Cloud aus dem Portfolio von Schwarz-Didgets.
00:23:43: Sie ist die digitale Festung, die sensible Daten schützt, europäische Standards garantiert und die Skalierbarkeit für zukünftige Projekte bietet.
00:23:51: Den vorausschauenden Abwehrspieler in der Verteidigung übernimmt XM Cyber.
00:23:55: Die Plattform agiert nicht reaktiv, sie denkt wie ein Angreifer.
00:23:59: Sie analysiert rund um die Uhr das gesamte System, identifiziert potentielle Angestpfade und zeigt dem IT-Team präzise, wo Handlungsbedarf besteht.
00:24:09: Alexander Werle vergleicht diesen Ansatz mit moderner Verletzungsprävention im Profifußball.
00:24:15: Wer riesigen frühzeitig erkennt und gezielt gegensteuert, bleibt langfristig wettbewerbsfähig.
00:24:20: Das Ergebnis dieser Partnerschaft ist mehr als nur Sicherheit.
00:24:24: Es ist die Stabilität, die Freiräume für Innovation schafft.
00:24:27: So kann sich der VfB Stuttgart auf seine Kernaufgaben konzentrieren.
00:24:32: Erstklassigen Sport zu bieten und das Fan-Erlebnis auf ein neues Level zu heben.
00:24:36: Erfahren Sie auf schwarz-digits.de, was digitale Souveränität bedeutet und wie diese erreicht werden kann.
00:24:43: Vielleicht mal ganz kurz den Blick über den nicht nur deutschen, sondern sogar auch europäischen Tellerrand gerichtet.
00:24:49: Also abseits aller PISA Studienvergleiche können wir uns mal eine andere Welt gegen vor Augen führen, in der KI eine absolute Hauptrolle in der Gesellschaft, in der Ökonomie und eben auch in der Folge in der Bildung.
00:25:04: spielt.
00:25:05: Die Rede ist hier von China.
00:25:08: In China ist das erste Mal Flächendeckend, zwei Tausend Achtzehn, ein Schulfach KI getestet worden.
00:25:16: Erst mal Probeweise in wenigen Zehntausend Schulklassen, aber dann hat sich das bewährt in den dortigen Highschools und man hat es dann auch ein bisschen breiter eingeführt als nur dieses Tröpfeln auf den heißen Stein.
00:25:26: Und jetzt gerade wirklich ganz, ganz aktuell, seit dem ersten September, zwei Tausend Fünfundzwanzig.
00:25:32: gilt KI als verpflichtendes Schulfach beziehungsweise Curriculum-Inhalt sogar in der Grundschule in China als verpflichtend.
00:25:40: Und das auch noch doppelt, will sagen einerseits als Instrument zum Lernen und andererseits auch als Lern-Inhalt, also zweigleisig in und aus Grundschule China.
00:25:52: seit erstem September, twenty-fünfundzwanzig Pflicht zum Lernen mit KI und Lernen über KI.
00:25:57: Das ist die Relevanz, die in China dieser Sphäre beigemessen wird.
00:26:02: Ja, und gleichzeitig müssen sich Leute, die das ja auch schon machen, oftmals eher rechtfertigen dafür.
00:26:07: Also als du es gerade gesagt hast, das musste ich an eine Grundschullehrerin denken, Christine van der Meer, die auch in der Grundschule schon mit Kindern mit KI experimentiert.
00:26:18: Gerade wenn es um Bildung geht, ist es in Deutschland oftmals so, dass ich mir mehr Differenzierung wünschen würde.
00:26:25: Also ich weiß nicht, ob die Zuhörenden zum Beispiel davon gehört haben, dass In dänemark oder schweden bitte selber noch mal chatchi pt fragen jetzt plötzlich keine digitalisierung mehr stattfinden würde was totaler quatsch ist.
00:26:41: es geht nur sozusagen etwas zurück und dabei muss man immer im hinterkopf haben dass die so weit waren dass sie mit fünf schritten zurück immer noch fünf vor deutschland wären.
00:26:53: Und diese Verkürzung führt dann aber dazu, dass irgendwelche Digitalisierungsgegner das nächste Moratorium raushauen und sagen, seht ihr, wir müssen hier auch die Digitalisierung stoppen, als wenn wir jetzt irgendwie in Deutschland, weiß ich auch nicht, auf Anhieb wieder zurückkommen zu einem Zustand, der letzten Endes ja auch aus meiner Sicht nicht zielführend wäre.
00:27:16: Was du gerade gesagt hast, China ist natürlich schnell.
00:27:20: China ist zentral und wir wissen alle warum das so ist, aber es zeigt, dass die die Zeichen der Zeit erkannt haben.
00:27:27: Ich glaube, dass ehrlich gesagt Deutschland gar nicht so hinterher hinken müsste, wie es tut, wenn es die Modelle, die Lehrpersonen und die Menschen, die ja durchaus auch innovativ denken, zusammenführen würde und es besser schaffen würde.
00:27:50: Ich sage jetzt mal Austauschfohren oder Verbindungen hinzubekommen, also von Bürokratie, Lehrkräften, Wirtschaft und Wissenschaft, die sich Gedanken darüber machen, wie man bestehende Möglichkeiten schon skalieren kann.
00:28:10: Weil ansonsten bleibt es so wie du sagst, Ja, ich habe das damals schon in deinem Buch gelesen, die KI-Klassen in China.
00:28:17: Und sieben Jahre später sprechen wir in Deutschland oftmals noch darüber, ob das jetzt irgendwie Fluch oder Segen ist.
00:28:24: Ja, ich möchte auch gar nicht zu sehr darauf rumhacken, dass an anderen Teilen der Welt, da wir weiter sind.
00:28:29: Wir haben eine Vielzahl auch... von Beispiel Beispielen aus Nigeria, wo bestimmte Lernprogramme in dramatische Fortschritte für viele Schülerinnen und Schüler bedeutet haben, auch fast bis runter in die Grundschule, nicht ganz, aber doch fast ist da die Studienlage vergleichsweise eindeutig.
00:28:47: Aber natürlich ist immer die Frage, ja, was davon können wir in Deutschland einsetzen?
00:28:54: Wie schnell können wir das in Deutschland einsetzen?
00:28:56: Und wie funktioniert Bildung überhaupt mit künstlicher Intelligenz?
00:29:00: Was mich so ein bisschen zu diesem zweiten großen Themenblock bringt, das ist künstliche Intelligenz als Bildungswerkzeug.
00:29:10: Da gibt es eine Vielzahl von Studien.
00:29:13: Man rennt da von Material zu Material.
00:29:16: Es gibt inzwischen auch so Überblickstudien und so weiter und so fort.
00:29:19: Aber was sich ganz deutlich zeigt, ist, dass wir nicht nur lernen müssen, mit KI richtig umzugehen, weil die Arbeitgeber nicht nur von morgen, sondern von heute das schon quasi brauchen, damit man da den Job überhaupt erledigen kann, sondern das Stichwort AI Tutoring, das Lernen mit einer KI zum Beispiel im Dialog oder so Adaptives Lernen, will sagen, der Lerninhalt passt sich mithilfe von künstlicher Intelligenz auf meinen Stand oder sogar auf meine Sprache an, dass das eigentlich Pflicht wäre, so schnell wie möglich einzuführen.
00:29:54: Und für diejenigen, die jetzt vielleicht nicht im Bildungsbereich oder in Schulen unterwegs sind, kann ich das mal konkret beschreiben, was das heißt.
00:30:01: Deutsche Unterricht hieß sehr lange Zeit und heißt leider auch noch immer oft, dass Schülerinnen und Schüler bestimmte Aufsatzformen schreiben.
00:30:12: Das heißt, der Lehrer kommt rein und erklärt, wie funktioniert ein Eine Kolumne?
00:30:17: und dann liest man eine Kolumne zum Beispiel von Sascha Lobo, die ist dann der Hälfte der Klasse erstmal zu schwer und sagt man, das macht mir aber nichts.
00:30:25: Ich finde das gut, dass ihr das jetzt lest.
00:30:27: Bitte schreibt als Hausaufgabe alle eine Kolumne und zwar in dem Stil, wie ich euch gerade gesagt habe, dass man diese Kolumne schreibt.
00:30:35: Also eine Einleitung, ein besonders schöner Titel.
00:30:39: Die Einleitung soll bildhaft sein, dann die Beschreibung der Argumente.
00:30:44: Und so weiter.
00:30:45: Und dann kommen danach wieder siebenzwanzig Kinder in die Klasse.
00:30:49: Man fragt, wer möchte mal vorlesen?
00:30:51: Einer liest vor und das ist derjenige, der es geschafft hat, weil er entweder Hilfe hatte, das sowieso schon gut kannte oder halt Nachhilfe hat.
00:30:59: Die anderen lernen dabei relativ wenig.
00:31:02: Und was KI jetzt macht, ist das Lernen, wenn man es gut nutzt, in die Schule verlagern.
00:31:08: Also es gibt zum Beispiel eine KI, die ich sehr gerne nutze, die heißt Fellowfish.
00:31:14: der sagt man die verschiedenen Bereiche zum Beispiel dieser Kolumne die Schüler schreiben die Kolumne und geben sie ab in dieses System rein und bekommen schon ein erstes Feedback und das heißt dann adaptiv weil sie nicht irgendein Feedback bekommen jetzt in Bezug auf das was sie hätten schreiben können sondern genau auf das was sie geschrieben haben und auf der Grundlage dieses Feedback.
00:31:39: geben sie es dann nochmal rein und sehen dann ihren Fortschritt.
00:31:42: Und das Interessante dabei ist eben, dass die Lehrkraft eine ganz andere Aufgabe bekommt.
00:31:49: Die setzt sich nämlich nicht hin und ließ Zeitung, was natürlich auch irgendwie ganz nett wäre, sondern die kann plötzlich sehr viel genauer helfen, weil sie plötzlich weiß, dass Marvin eher Probleme mit der Formulierung hat oder den Verben und dann erklären kann, wie er das vielleicht besser machen kann oder sich zeigen lassen kann und dass Sarah zwar alles gut gemacht hat, aber beim Schluss ein bisschen Schwierigkeiten hat und so weiter.
00:32:15: Das heißt, der Lehrer wird nicht mehr Wissensvermittler, der sagt, so müsst ihr es machen und das wird dann alles nach Hause verlagert, sondern die Lehrkraft wird zur Prozessbegleiter.
00:32:26: und ich glaube, das ist so der das wahnsinnig große Potenzial, was wir haben, wie du es gesagt hast, dass eben dieses adaptive Lernen dazu führen kann, dass jeder in seinem Bereich individuell lernen kann.
00:32:39: Das würde ich als Lehrer nämlich so gar nicht schaffen.
00:32:41: Glaubst du denn, dass so Probleme, die in der Bildungslandschaft immer wieder besprochen werden, die teilweise auch sehr groß?
00:32:48: besprochen werden, wie zum Beispiel Integration oder das zu viele Schülerinnen und Schüler in der ersten, zweiten, dritten, wie auch immer, ist in Klasse nicht ausreichend gut oder gar nicht deutsch sprechen, als das sinnvoll Lernen zu vermitteln wäre.
00:33:04: Glaubst du, dass KI hier einen Lösungsansatz ergeben kann?
00:33:08: Ja, auf alle Fälle ist auch jetzt schon so.
00:33:10: Also erst mal sagen wir mal in der Oberflächendemension, dass man sagt, ich bin jetzt plötzlich in der Lage, einen Text, also nehmen wir noch mal eine Kolumne, aber von einem anderen Kolumnisten, also Christian Stöcker.
00:33:24: Wenn ich sage, das ist ein wichtiges Thema, hier geht es um Umweltschutz und wir haben da gerade darüber gesprochen, in unterschiedlichen Niveausstufen abzubilden.
00:33:34: Das ist Oberflächenstruktur.
00:33:35: deshalb, weil eigentlich bleibt alles, aber das ist möglich.
00:33:38: Ich kann den Elternbrief in der jeweiligen Zielsprache formulieren lassen.
00:33:44: Und ich kann möglicherweise dafür sorgen und das ist wer jetzt sozusagen eine Ebene drunter, dass ich wenn ich eine KI hab, die ich auch benutzen darf, das ist ja sozusagen das große.
00:33:56: Problem nenne ich jetzt jetzt mal in Deutschland, dass man immer die DSGVO und den Digital Service Act mitdenken muss und das manchmal leider auch so eine Art von.
00:34:07: Voraus ein.
00:34:07: der Gehorsam ist dann etwas gar nicht zu benutzen, anstatt mal zu experimentieren.
00:34:11: Aber da renne ich vielleicht ein bisschen weit nach vorne.
00:34:15: Aber jedenfalls eine Stufe drunter wäre dann eben, dass die KI ja nicht stehen bleibt.
00:34:21: Anders bei einem Schulbuch, wo der Text halt ist, wie er ist, kann dann zum Beispiel einen Schüler, der noch nicht so gut Deutsch kann, Mit einer KI, die darauf getrimmt wurde, dann Hilfestellungen zu geben, sehr viel besser auf eine Art und Weise lernen, wie der Lehrer es nicht schaffen würde.
00:34:38: Die, sagen wir mal, große Herausforderung, aber die kann ja benannt werden, ist, dass dementsprechend natürlich aber alle Lehrkräfte A ausgestattet werden müssten mit entsprechenden KI-System.
00:34:53: und das B sie KI-Systeme auch auf eine Art und Weise nutzen können müssen, die eben sehr substanziell versteht, wie kann ich das eigentlich einsetzen?
00:35:05: Also was wir tatsächlich im Moment haben, wenn du vom Regulierung sprichst und DSGVO, dann haben wir ja mit dem EU-AI-Act, also der KI-Regulierung, auf die die EU-Bürokratie wahnsinnig stolz war, inzwischen nach Meinung der allermeisten Leute, eher ein Hindernis geschaffen.
00:35:23: Ein Hindernis insofern, als das man eigentlich sagen wollte, wir haben jetzt eine gewisse Rechtssicherheit.
00:35:28: Das sollte sich ja dann zum Beispiel in die Nutzung in Schulen übersetzen.
00:35:31: Allerdings gilt gleichzeitig die DSGVO, die superbürokratisch ist und die jetzt eher auch nicht eine Rechtssicherheit geschaffen hat, wie sie ursprünglich angegeben hat.
00:35:39: Aber das ist zumindest immer wieder ein Thema im Umfeld der EU-Kommission.
00:35:46: Es scheint in der Diskussion zu sein, ob man mal eine Pause macht.
00:35:50: beim EU-AI-Act.
00:35:52: Das ist jedenfalls das, was Mario Draghi, der jetzt nicht so weit weg ist von der EU, vorgeschlagen hat.
00:35:57: Und was so ein substanzielles Gerücht war, dass im September diesen Jahres die EU-Kommission sogar gesagt hat, nee, nee, nee, wir machen keinen Moratorium, wir machen keine Pause jedenfalls nicht mit dem gesamten AI-Act.
00:36:09: Warum ist das vor allem für die Bildung relevant?
00:36:11: Das hängt damit zusammen, dass der risikobasierte Ansatz des EU-AI-Acts zuallererst fragt, wie gefährlich ist eine neue Technologie?
00:36:20: und sie dann in fünf verschiebende Stufen einteilt und die Stufe ganz knapp vor komplett verboten.
00:36:26: Das ist die höchste Risikostufe.
00:36:28: Da ist Bildung ziemlich oft drin.
00:36:31: Und zwar immer dann, wenn früher oder später eine KI die Menschen bewertet.
00:36:38: Da hat man gesagt, wenn eine KI die Menschen bewertet, das ist Teufelszeug vom Allerfeinsten.
00:36:42: Ich verdichte das etwas sehr.
00:36:44: Ich komprimiere das etwas.
00:36:45: Ich spitze das etwas zu.
00:36:46: Es ist aber nicht strukturell völlig falsch, sondern... Da hat man gesagt, das ist so schwierig, das ist die höchste Risikostufe.
00:36:50: Und zwar immer genau dann, wenn hier Bewertung von Menschen durch künstliche Intelligenz stattfindet.
00:36:55: Denn wir wollen gar nicht erst in diesen ganz, ganz schwierigen Bereich hineingehen.
00:36:59: Ja, nur ist bei Bildung halt sowas wie eine Benotung auch schon eine Bewertung durch KI.
00:37:06: Und deswegen kommt es leicht vor.
00:37:08: das Bildung in die höchste Risikokategorie reinkommt.
00:37:12: Und da hat es dann einen ratten Schwanz von bürokratischen Folgen, bis hin dazu, dass man in manchen Fällen ein sogenanntes Risikomanagement-System nach ISO-Dreißigtausend Eins mit anbieten muss.
00:37:23: Wir sind also sehr schnell dabei, das alles in den Bereich zu regulieren, wo wir eigentlich doch eine Art ambrische Explosion der KI-Bildungsinstrumente haben sollten.
00:37:36: Ja und vor allen Dingen wir haben ja über Hausaufgaben gesprochen.
00:37:38: wir haben sie ja.
00:37:40: das ist sozusagen der große Unterschied.
00:37:43: Zwischen aus meiner Sicht allen.
00:37:46: Aspekten einer Digitalisierung die sich noch ignorieren ließ.
00:37:50: also ich habe zwölf Workshops gegeben zum gemeinsamen Blog mit Schülerinnen und Schülern.
00:37:57: Da kamen dann sechs Leute und drei davon haben gesagt, das finden wir total gut, dass die so kooperativ lernen können.
00:38:03: Das probieren wir am Tag vor den Sommerferien mal aus.
00:38:07: Und die Zeit ist jetzt vorbei.
00:38:09: Also die Revolution findet statt.
00:38:12: Die Frage ist nur, ob mit oder ohne den Verantwortlichen.
00:38:17: Eine Sache ist aber schon noch wichtig zu sagen.
00:38:20: Also es gibt ja durchaus jetzt schon Auch Länder Lizenzen von verschiedenen KI-Instrumenten, die zum Beispiel über APIs es schaffen, Datenschutzkonforme Nutzung in den Schulen auch zu gewährleisten.
00:38:34: Nur da bleibt es wieder mal leider bei einem Flickenteppich.
00:38:38: Also es gibt Länder, die haben noch überhaupt keine Idee.
00:38:40: Baden-Württemberg plant FairKI, dann gibt es die SchulKI, dann gibt es Fobits, die eben mit einer API dann ChatGPT nutzen lassen.
00:38:49: Also ich will nur sagen, es gibt... schon auch Länder und Kommunen, die sich auf den Weg machen, nur ist eben das, was wir gerade relativ am Anfang schon festgestellt haben, die Kommunikation zwischen den Ebenen horizontal, als auch vertikal eben nicht so, dass man das Gefühl hätte, hier möchten die Menschen auch voneinander profitieren.
00:39:12: Hier möchte man etwas skalieren, was funktioniert.
00:39:15: Wie groß ist denn die Gefahr, dass jetzt mit künstlicher Intelligenz das passiert, was leider im Bildungskontext schon häufiger passiert ist?
00:39:21: Nämlich die guten, die gebildeteren, die sozial privilegierteren, die profitieren manchmal in ungeahnter Größenordnung und die weniger privilegierten, die fallen hinten runter oder Schlimmeres.
00:39:37: Wie groß ist die Gefahr hier bei KI?
00:39:39: Ja, das ist eine Frage, die kann ich nicht beantworten.
00:39:41: Ich glaube aber, sie ist alleine deshalb gegeben, weil auf der einen Seite ist ein bisschen Paradox.
00:39:49: Hatten wir es ja davon, dass die Individualisierung Riesenpotenziale entfaltet.
00:39:55: Auf der anderen Seite ist es aber so, dass einer, der auch das Kultusministerium berät und sehr schlaue Linkin-Beiträge und auch Blockbeiträge formuliert, Prof.
00:40:06: Dr.
00:40:07: Bert DeBilly-Honiger.
00:40:09: formuliert, dass das Anspruchsniveau steigt.
00:40:13: Denn unabhängig davon, auf welcher Ebene du KI nutzt, musst du natürlich mit den Ergebnissen dann umgehen können.
00:40:21: Und wenn das Anspruchsniveau insgesamt steigt, führt das gleichzeitig eben dazu, dass man sich Gedanken machen muss.
00:40:27: Und ich würde jetzt erst mal sagen, auf jeder Ebene des Schulsystems, wie man es schafft, Schülerinnen und Schüler möglichst schnell dazu zu befähigen, in die Tiefe auch zu kommen.
00:40:37: Das geht aber nicht, wenn sozusagen gleichzeitig alles in der Breite beibehalten wird.
00:40:41: Also im Zeitalter der KI würde ich immer sagen, mehr Tiefe, weniger Breite.
00:40:47: Will sagen, ich glaube, diese Gefahr besteht.
00:40:51: Aber die irgendwie zu beziffern oder zu prognostizieren, finde ich wahnsinnig schwer.
00:40:56: Es gibt einen Begriff, der mir ein bisschen fehlt in der, wie du vorher gesagt hast, gar nicht so großen Debatte um Bildung und künstliche Intelligenz.
00:41:05: Vielleicht ist er auch irgendwie nachgelagert oder ergibt sich von alleine.
00:41:09: Oder es sind die unterschiedlichen Bubbles, in denen wir unterwegs sind, Bob.
00:41:12: Nämlich der Begriff Didaktik.
00:41:14: Um das vielleicht mal für die Nicht-Pädagog-Innen unter uns noch mal zu präzisieren.
00:41:18: Didaktik ist die Art und Weise, wie gelernt wird, welche Schritte werden wie aufeinander aufgebaut, die Methodik, die da mit rein spielt und so weiter und so fort.
00:41:30: Die Didaktik bzw.
00:41:32: das Herzstück der Didaktik.
00:41:34: der letzten, ich glaube, hundertfünfzig Jahre deutscher Schulbildung war immer die Doppelseite.
00:41:40: Ja, also das Schulbuch, wo man oben links auf die Buchseite neunundsiebzig angefangen hat und dann gab es da irgendwas, was man sehen konnte, nachvollziehen konnte, eine Aufgabe zwischendurch und so weiter und es war dann bis rechts unten die komplette Didaktik einmal durchgezogen, weil das Grundmuster, die Grundstruktur der Didaktik, die Doppelseite jetzt speziell auch in jüngeren Jahren ist die... Frage nicht eigentlich, wie sieht Didaktik im Zeitalter von künstlicher Intelligenz aus?
00:42:08: Bob, was genau sind die Anleitungen, die Methoden, die Anwendungsfälle?
00:42:13: Wärt doch vielleicht einfach so konkret, wie du es überhaupt kannst?
00:42:17: Okay, also ich würde die Frage mit einem klaren Jein beantworten.
00:42:23: Und ich erkläre sofort warum.
00:42:26: Didaktik ist ja und kann böse sagen die Doppelseite, aber Didaktik in der Tätigkeit innerhalb einer Klasse ist auch vorangeschritten in den letzten Jahren, das will ich überhaupt gar nicht negieren, aber geht von ganz bestimmten Säulen aus, die unveränderbar sind.
00:42:49: Eine Säule ist, Gleichaltrige machen das Gleiche den gleichen Inhalt im gleichen Tempo.
00:42:57: Und innerhalb einer solchen Didaktik kann man dann ganz schlaue Dinge machen, wie Progression oder Binnendifferenzierung, die wirklich schlau sind.
00:43:06: Also, man lernt, baut immer auf zuvorigen Wissen auf.
00:43:11: Und wenn ich das weiß, dann muss ich A machen, bevor ich B mache.
00:43:15: Aber letzten Endes ist es eben so, dass diese Standardisierung des Unterrichtsettings mehr oder weniger unhinterfragt war sehr lange bevor es auch innovative Schulkonzepte und so weiter gab.
00:43:29: Wenn man jetzt rein innerhalb diesen Modells fragt, wie kann KI integriert werden, kann das und das ist ein Problem, auch wenn es erstmal nicht als Problem erscheinen, dazu führen, dass man sagt, Mensch innerhalb meiner forty fünf Minuten Stunde könnten wir doch jetzt zwanzig Minuten KI verwenden.
00:43:50: und dann sozusagen zur nächsten Phase überleiten.
00:43:54: Das ist durchaus in bestimmten Situationen sinnvoll, aber das ist eben eine Perspektive, die sehr funktionalistisch ist und so tut, als wenn KI quasi nur ein weiteres Werkzeug ist.
00:44:08: Man sich jetzt aber so Professorinnen wie Doris Wessels, die sagt, das Ideal ist AI Leadership.
00:44:16: Also das heißt, der Mensch bleibt in der vormachtstellung und nutzt ke eben als coautor bleibt aber kritisch und vernünftig wie wir es jetzt gesagt haben.
00:44:28: dann ist eben die große frage ob im zeitalter der ke überhaupt die didaktik so bleiben kann wie sie ist.
00:44:37: Oder ob nicht viel mehr das setting selber überdacht werden muss.
00:44:42: also ich sage das mal jetzt etwas konkreter noch in texas gibt es eine schule.
00:44:47: Die haben quasi anderthalb Stunden nur KI.
00:44:51: Das heißt, der Aneignungsprozess selber wird ausgelagert.
00:44:55: So, ihr setzt euch dahin.
00:44:56: Ich kann begleiten und so weiter.
00:44:58: Und nach diesen anderthalb Stunden geht es zu den Soft Skills, wo KI überhaupt keine Rolle spielt.
00:45:03: Und ich glaube, das ist die große Schwierigkeit.
00:45:05: Und ich hätte Schiss davor, ehrlich gesagt, wenn wir uns zu sehr mit didaktischen Vereinheiten beschäftigen und dann sozusagen diese diesen großen Transformationsprozess aus dem Auge verlieren, weil man in Schule sehr schnell dahin kommt, so ein Häckchen dran zu machen und zu sagen, ja, ja, also KI, das benutzen wir schon.
00:45:29: Wir haben hier so eine Plattform, da benutzen wir ab und zu mal so ein Sprachmodell.
00:45:32: Also das haben wir jetzt eigentlich gemacht und alles andere bleibt gleich, weil ich glaube, dann ist die Veränderung nicht wirklich groß.
00:45:39: Ja, es gibt vielleicht sogar jetzt... Abschluss von diesem Themenblock KI als Lerninstrument.
00:45:46: Es gibt ein Zitat, was Albert Einstein zugeschrieben wird.
00:45:51: Das heißt, ich belaste mein Gedächtnis nicht mit Tatsachen, die ich in jedem Konversationslexikon finden kann.
00:45:56: Ob er das jetzt gesagt hat oder nicht, ist noch eine zweite Sache.
00:45:58: Das wissen wir alle, was Internet und Zitate von berühmten Persönlichkeiten angeht.
00:46:02: Aber wird es irgendwann zumindest diese Einstellung geben?
00:46:05: Ich belaste mein Gehirn doch nicht mit Fähigkeiten, die jedes große Sprachmodell besser kann.
00:46:11: Ist das was, was dir begegnet?
00:46:14: Und wenn ja, was bedeutet das?
00:46:16: Steuern wir auf eine Gesellschaft hinzu, wo halt dieses, was du gerade gesagt hast, AI-Leadership die wichtigste Fähigkeit ist und da alles darunter von KI gemacht wird und dann irgendwann so aus der menschlichen Fähigkeitslandschaft rausdefundiert?
00:46:32: Also... Ob das so sein wird ist schwierig, aber was ich jetzt schon feststelle ist, dass es ein ganz großes Problem gibt mit einer total nachvollziehbaren Dichotomie, die Schülerinnen und Schüler jetzt schon auffällt, nämlich die Dichotomie in Nützlichkeit versus Unnützlichkeit.
00:46:55: Also man hat das Gefühl, ich habe keine Ahnung sowieso schon, warum ich in die Schule gehe.
00:47:00: Unabhängig davon, ob KI das machen kann.
00:47:03: Und das Problem daran ist, dass man dann sagt, okay, also wenn ich in die Schule gehe, dann doch wirklich dann, wenn ich was Nützliches lerne und nützlich ist, alles was mit Steuern, Versicherung und Miete zu tun hat, also da ist sozusagen immer noch das Echo von dem damaligen Naina Blabla Tweet in aller Munde.
00:47:26: Und ich glaube, dass es deshalb, ich sage jetzt mal fast gefährlich, weil das so tut, als hätten wir nur zwei Möglichkeiten, entweder Schule noch nützlicher machen oder im Grunde genommen Schule gar nicht mehr mitdenken.
00:47:41: Und das wird in Amerika vor allen Dingen in den Debatten, die ich damit kriege, wirklich so auch bis... zu Ende exerziert.
00:47:48: Also da wird gesagt, eigentlich College ist das Game.
00:47:51: Alles was mit Wissenserwerb zu tun hat, kann man eigentlich auch alleine machen.
00:47:54: Wir brauchen überhaupt keine Form mehr von Bildungsinstitutionen.
00:47:57: Und ich glaube, dass was dabei unglaublich wichtig ist, ist darüber nachzudenken, wie kann man auch innerhalb von Schulen dafür sorgen, dass Bildung eine Relevanz hat bei jungen Menschen, unabhängig davon, ob es scheinbar nützlich ist oder nicht.
00:48:12: Und um den Unterschied jetzt mal irgendwie deutlich zu machen, über Musik zu sprechen oder Sprache und Bücher zu lesen und miteinander in Austausch zu kommen.
00:48:24: Das sind ja alles Dinge, da kann ich keinen Mietvertrag besser mitmachen.
00:48:28: Aber das bringt mir persönlich trotzdem noch was.
00:48:31: Deshalb ist, auch wenn es ein bisschen esoterisch vielleicht anmutet, für mich so eine Leitfrage, die ich glaube, die Schulen nachverfolgen müssen, wie kann Bildung berühren?
00:48:41: Und das ist erstmal unbenommen davon, ob das auch berühren kann, wenn man, wenn man KI nutzt oder nicht nutzt oder so, sondern wie kann man dafür sorgen, dass... junge Menschen den Bildungsgegenständen über nicht nicht indifferent werden, weil wenn ich gar keinen Bock mehr habe, dann gibt es überhaupt kein Argument, warum ich nicht alles irgendwie an die KI auslager und das dann machen lasse.
00:49:08: Man muss übrigens vielleicht noch mal angefügt, dass inzwischen das ist jetzt über zehn Jahre her noch mal dazu sagen, dass naina blah blah, was du gerade gesagt hast, das referenziert auf ein Tweet von Anfang.
00:49:20: Also tatsächlich über zehn Jahre her.
00:49:22: Wo eine junge Schülerin aus Köln, siebzehn Jahre alt, auf Twitter, die es damals noch geschrieben hat, ich bin fast achtzehn und habe keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen.
00:49:33: Aber ich kann eine Gedichtsanalyse schreiben in vier Sprachen.
00:49:37: Und das war damals ... ein Tweet zu dem Talkshows gemacht worden sind.
00:49:41: Also es ist durch die Decke gegangen an Aufmerksamkeit hat ihr unfassbar viel Hass beschert, traurigerweise.
00:49:47: Das reicht aber insbesondere bei jungen Frauen heute auch schon häufig und damals offenbar auch, wenn die einfach nur über irgendwas schreiben, um mit Hassüberschütte zu werden.
00:49:55: Aber das war so ein Bildungsproblem, was damals so auf den Punkt gebracht worden ist, was viele Leute so gespürt haben.
00:50:02: Ich habe das auch gespürt, künstliche Intigenz als Instrument.
00:50:06: Wenn man sich mal anschaut, was alles der Erklärungshorizont davon sein kann, dann kann man das zehn Jahre in die Zukunft diesen kleinen Blabla-Tweet transferieren und sagen, eigentlich müssten wir doch uns jetzt fokussieren auf die Sachen, die entweder KI nicht so gut kann oder die Sachen, die zwar KI kann, die man aber trotzdem wissen muss, um überhaupt in die Lage versetzt zu werden, mit einer KI zu arbeiten.
00:50:30: Ja, und ich würde ja so weit gehen und argumentieren, dass die Schulen das... auch schon verpasst haben, als es den großen Wikipedia-Schock gab.
00:50:42: Also schon damals war ja die Frage, also darf man jetzt Wikipedia verwenden oder nicht?
00:50:47: Und die Frage war eher nicht, also können wir uns das nicht mal anschauen und überlegen, wie entsteht Wissen eigentlich, kollektiv?
00:50:56: Wie werden solche Beiträge strukturiert?
00:51:00: Was kann man damit machen und was kann man damit nicht machen?
00:51:02: Ich habe das mal umgedreht und einer Schülerin, die damals etwas schockiert war, aber das er gerne gemacht hat, gesagt, es ging um einen Referaten.
00:51:09: Ich habe gesagt, ja, du kannst das Referaten machen, aber du darfst nur Wikipedia benutzen.
00:51:14: Das ist nämlich gar nicht so einfach.
00:51:18: Und ich glaube, der wichtigste Begriff dabei ist, ist Prozess.
00:51:23: Schulen haben sehr lange funktioniert als Produkt.
00:51:27: Also auch eine Gedichts-Analyse wie Naina Blablass gesagt hat, die übrigens mittlerweile Content-Creatorin ist und auch im Bereich Feminismus und so weiter unterwegs ist.
00:51:36: sehr spannend.
00:51:38: Das sind ja alles Produkte und die werden dann bewertet und keiner hat mehr eine Ahnung, warum das eigentlich relevant sein soll.
00:51:45: Und was KI uns jetzt ein bisschen aufnötigt und das ist super positiv ist, Den prozess mehr anzuschauen.
00:51:53: also sowohl wenn ich es nutze ich gerade eben beschrieben habe mit diesem feedback als auch bevor ich es nutze ja wie sieht eigentlich ein prompt aus und was sagt das ergebnis eigentlich über meine eingabe?
00:52:05: also das heißt in gewisser weise oder wenn die zuhörer in zustimmen das korona eben durch diese.
00:52:14: merkelsche alternativlosigkeit für den sprung gesorgt hat glaube ich ist k i auch oder hat k i auch dieses potenzial diese alternativlosigkeit Ja uns zu bescheren und darüber nachzudenken wie du es gerade gesagt hast was brauchen wir eigentlich?
00:52:32: und wenn man diese frage dieser frage nachgeht dann kommt man plötzlich zu so überfachlichen skills so zukunftskompetenzen und eben zu der frage was Wofür brauchen wir Schulen eigentlich noch?
00:52:47: Und das ist, glaube ich, etwas, was spannend wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.
00:52:52: Ja, das ist nicht nur die perfekte Überleitung, sondern war eigentlich schon die Überleitung.
00:52:56: Weshalb ich erst einmal ganz kurz an genau dieser Stelle das KI-Tool der Woche einbinden möchte, wo Markus Schwarze sich natürlich das zum Thema passende KI-Tool rausgesucht hat.
00:53:10: dass er in dieser Hinsicht am meisten schätzt, erklärt ist, was es macht, wie es funktioniert und was daraus werden könnte.
00:53:18: Das KI-Tool der Woche ist heute LearnLM.
00:53:22: Das Werkzeug ist nicht als eigenständige Anwendung zu bekommen.
00:53:26: Stattdessen ist es Teil von Gemini, der künstlichen Intelligenz von Google.
00:53:31: LearnLM ist eine Modellfamilie, die für Bildungs- und Lernanwendungen verfeinert wurde.
00:53:38: Ziel ist, Inhalte leerwissenschaftlich fundiert zu vermitteln, nicht bloß Antworten zu liefern.
00:53:44: Dazu gehören die Anpassung an Lernziele, eine Aufbereitung in passende Formate und die Förderung von Reflexion und Verständnis.
00:53:53: Wie ein Lehrer oder eine Lehrerin animiert LearnLM, den Menschen dazu selbst zu denken, zu üben, Lösungen zu reflektieren und Fragen zu beantworten.
00:54:03: Einschalten lässt sich dieser Lehrmodus zum Beispiel durch folgenden prompt auf jamini.google.com.
00:54:09: Zitat, du bist ein Tutor, der Schülerinnen und Schülern hilft, Bruchrechnung zu verstehen.
00:54:15: Stelle zuerst sicher, welches Vorwissen vorhanden ist.
00:54:19: Stelle danach Übungsaufgaben und bitte die Lernenden, ihre Lösungsschritte zu erklären.
00:54:24: Feedback, korrigiere Fehler und frage nach, wenn etwas unklar ist.
00:54:29: Daraufhin siniert die KI zunächst darüber, was der Mensch wohl schon weiß, Überbruchrechnung und fragt, was fällt dir zu den folgenden Begriffen ein.
00:54:38: Zähler und Nenner.
00:54:39: Was bedeuten diese beiden Begriffe bei einem Bruch?
00:54:42: Kürzen und erweitern.
00:54:44: Wann und warum macht man das?
00:54:46: Gleichnamige und ungleichnamige Brüche.
00:54:49: Was ist der Unterschied?
00:54:51: Erzähl mir einfach in deinen eigenen Worten, was du darüber weißt.
00:54:54: Es ist gar nicht schlimm, wenn du dir bei manchen Sachen unsicher bist.
00:54:57: Genau dafür bin ich ja da, sagt die KI.
00:55:01: Wie der Mensch so ist, antwortet er womöglich etwas ungelenk.
00:55:05: Der Zähler steht immer über dem Broch, der Nenner unten.
00:55:08: Meist will man durch Mal nehmen, verschiedene Brüche auf den gleichen Nenner bringen.
00:55:13: Gleichnamige und ungleichnamige Brüche?
00:55:16: Nie gehört.
00:55:17: Die Gemini-KI passt sich nun an das Wissen des Menschen an.
00:55:21: Sie schreibt und ermuntert?
00:55:23: Super, das ist schon eine sehr gute Grundlage.
00:55:26: Du hast vollkommen recht, der Zähler ist die Zahl oben und der Nenner ist die Zahl unten.
00:55:30: Man kann sich das so merken.
00:55:32: Der Nenner gibt dem Bruch den Namen, zum Beispiel Viertel, und der Zähler zählt, wie viele Teile man davon hat.
00:55:38: Und auch dein zweiter Punkt ist goldrichtig, fährt die KI fort.
00:55:42: Wenn man Brüche zusammenrechnen will, muss man sie oft auf den gleichen Nenner bringen.
00:55:47: Genau hier kommen die Begriffe ins Spiel, die du noch nicht gehört hast.
00:55:51: Und die KI erklärt weiter, Gleichnahmige Brüche sind Brüche, die den gleichen Nenner haben, Beispiel ein Achtel und fünf Achtel.
00:55:58: Weil sie den gleichen Nenner haben, Achtel kann man sie ganz einfach zusammenrechnen.
00:56:03: Ungleichnahmige Brüche sind Brüche mit unterschiedlichen Nennern, zum Beispiel ein halb und ein Drittel.
00:56:09: Die kann man nicht direkt zusammenrechnen.
00:56:12: Weiter geht es dann von Seiten der KI mit einer Übungsaufgabe.
00:56:15: Stell dir vor, du hast eine halbe Pizza und bekommst noch eine Viertel Pizza dazu.
00:56:20: Die Aufgabe lautet also ein halb plus ein Viertel.
00:56:23: Das ergibt was?
00:56:24: Wie würdest du das ausrechnen?
00:56:26: Messerscharf erkennt der Mensch, dass er nun aus der halben Pizza zwei Viertel-Pizzen machen sollte und so mit dem weiteren Viertel auf drei Viertel kommt.
00:56:34: Perfekt urteilt die Maschine und erklärt noch einmal etwas ausführlicher, was es mit dem Erweitern und der Addition auf sich hat.
00:56:42: Es folgen weitere Übungen zur Substraktion von Brüchen und zu komplizierteren Brüchen.
00:56:47: Das alles lässt sich zu vielen Themen aus der KI erfragen.
00:56:51: Wichtig ist, der Maschine zu Beginn zu sagen, dass sie wie ein Lehrer oder eine Tutorin agieren soll.
00:56:57: Dann liefert die KI nicht einfach die Antworten, sondern geht pädagogisch vor.
00:57:02: Fürs Lernen einer Fremdsprache simuliert Gemini beispielsweise einen Kellner im spanischen Restaurant und stellt Fragen auf Spanisch.
00:57:09: Zur Vorbereitung auf ein Geschichtstest über die französische Revolution erstellt die KI ein Quiz.
00:57:15: Und für Aufsätze und Texte fragt ein Schüler, wie er ihn verbessern kann.
00:57:19: Im Lehrmodus ermuntert Gemini.
00:57:21: Dein Einleitungsgedanke ist stark.
00:57:24: Versuch im Hauptteil deine Argumente mit konkreteren Beispielen zu untermauern.
00:57:29: Der Lehrmodus funktioniert inzwischen auch bei Chat GPT.
00:57:33: Allerdings ist das Modell von Open AI deutlich weniger empathisch und geht oft weniger pädagogisch vor.
00:57:41: Bob wahnsinnig oft wird geredet über künstliche Intelligenz und die Leute im Publikum sagen dann irgendwann, Ja, ist ganz interessant alles, aber wie fange ich denn jetzt konkret an?
00:57:49: Und diese Frage würde ich dir einfach direkt weitergeben.
00:57:52: Und zwar aus dreifacher Hinsicht.
00:57:55: Das mutig dir zu, wenn wir jetzt Lehrkräfte haben, die sagen, hört sich super an.
00:58:02: Ich möchte jetzt anfangen, KI in den Unterricht zu integrieren.
00:58:05: Was wären die drei Tipps, die du ihnen geben würdest?
00:58:08: Und genau das Gleiche, die drei Tipps nochmal für Schülerinnen und Schüler, die jetzt sich in KI stürzen wollen, sowie für Eltern von Schülerinnen und Schülern, die sich in KI stürzen wollen.
00:58:20: Drei Tipps wie Lehrkräfte anfangen können KI zu verwenden wäre erstens mit der Vorstellung, dass KI der kleine Hauself von Harry Potter ist.
00:58:34: Das hört sich nur im ersten Moment so ein bisschen lustig an.
00:58:40: Ist es aber nicht, weil man mit der Perspektive darauf eigentlich jede Frage sich beantworten lassen kann, die man hat.
00:58:49: Also man muss weg von diesem Werkzeugbegriff hinzu.
00:58:53: Ich habe hier einen persönlichen Assistenten.
00:58:57: Das zweite ist, man fragt, wie man in einem Tagesablauf, den man durchaus schildern kann, für Entlastung sorgen kann.
00:59:05: Und als Lehrkraft, wenn man das gemacht hat, braucht man eigentlich keinen dritten Tipp mehr, denn ab dann nutzt man KI täglich.
00:59:15: Für Schülerinnen und Schüler könnte ich keine Tipps formulieren, die sie wahrscheinlich noch nicht wüssten.
00:59:23: Was vielleicht als Hinweis ganz sinnvoll ist, ist darüber nachzudenken, welche Rolle die KI einnehmen soll.
00:59:31: Denn es ist klar, dass die Qualität der Ergebnisse deutlich besser wird, wenn man nicht nur eine Definition einfordert, sondern wenn man gleichzeitig sagt, bitte lass es mir auf eine Art und Weise heraus.
00:59:44: wie es ein besonders findiger Medienpädagoge machen würde.
00:59:51: Vielleicht könnte man sagen, dass man sich das WWW-Prinzip merken kann.
00:59:56: Wer spricht und wer bist du?
00:59:59: Was möchte ich von dir und wie sollst du es gestalten?
01:00:04: Damit ist man schon auf einem guten Weg zu einem Prompt, der einem gute Ergebnisse liefert.
01:00:10: Ich würde mir natürlich selbst auch nie anmaßen, Schülerinnen und Schülern zu sagen, wie sie KI benutzen sollen.
01:00:15: Ich habe mich aber sehr viel unterhalten, gerade mit jungen Menschen in Bildungssituationen und habe da so ein paar Tipps bekommen, ein paar liegen total nah und sind sehr bekannt.
01:00:24: Ich wiederhole sie trotzdem und ein paar sind ein bisschen weiter draußen.
01:00:27: Der erste wäre, wenn man dann nun wirklich leider, wie es manchmal passieren kann, gezwungen ist, einen Text abzugeben.
01:00:33: der weitgehend von einer anderen Technologie als einem selbst geschrieben worden ist.
01:00:38: Ich sage es mal ganz nebulös.
01:00:39: Dann soll es angeblich helfen, A, das naheliegende zu tun und ein paar Fehler einzubauen, B, bestimmte Passagen einfach von Hand umzuformulieren.
01:00:48: Das Wichtigste, aber soll angeblich sein, habe ich gehört, ist, den ersten Satz von Hand zu schreiben.
01:00:54: Wenn der erste Satz selbst geschrieben ist, dann ist der gesamte Rest noch schwer, als KI gescriptet zu durchschauen.
01:01:03: Das ist der erste Punkt.
01:01:04: Ein anderer Punkt, der auch ganz spannend ist, der ist in Deutschland sehr, sehr wenig bekannt.
01:01:09: Ich sehe das daran, dass es, wenn man es googelt, wahnsinnig wenige deutsche Treffer gibt.
01:01:14: Das ist das sogenannte Reverse Promting.
01:01:16: Reverse Prompting bedeutet, dass man irgendein Inhalt, zum Beispiel eine frühere Klassenarbeit, die man geschrieben hat und die vielleicht gar nicht so schlecht war, dass man diesen Inhalt hoch lädt und dann zum Beispiel ChatGPT fragt, wie sehe denn ein Prompt aus, der diese Arbeit als Ergebnis hätte?
01:01:33: Und dann bekommt man einen Prompt, den man leicht angepasst, wiederum eingeben kann und dann bekommt man wiederum einen Inhalt, der viel näher an dem dran ist, was man eigentlich so schon geschafft hat und deswegen ein bisschen näher am eigenen Bildungshorizont und Ergebnishorizont dran ist, als wenn man jetzt nur von Wikipedia abschreibt oder halt die Version auf Speed des von ChatGPT das formulieren lässt.
01:01:57: Ich halte das ja auch für völlig vertretbar, ab und an sich meine Auszeit zu gönnen.
01:02:03: Früher... habe ich meiner mutter gesagt du ich würde heute gerne mal nicht in die schule gehen und die hat gesagt gibt es was bestimmt?
01:02:11: ich habe gesagt nee ich brauche mal eine auszeit und man kann eltern auch sagen.
01:02:17: Natürlich ist es wichtig darüber zu sprechen dass man mit kei sich selber auch täuschen kann.
01:02:21: aber es ist auch okay mal.
01:02:24: eine Hausaufgabe auszulagern und beim nächsten Mal sich wieder anzustrengen.
01:02:29: Absolut.
01:02:30: Du sprichst also von nichts anderem als das, wir kennen seit langer Zeit, das Sabbat-Jahr ja auch bei Lehrkräften, dass Schülerinnen und Schüler häufig einmal einen Sabbat-Tag einlegen sollten.
01:02:41: Wäre ja mein Vorschlag für die Kultusministerkonferenz, das einzuführen und so schnell wie die unterwegs ist derzeit, glaube ich, dass wir in den ersten Experimenten in diese Richtung sehen werden.
01:02:52: Genau.
01:02:53: Also drei Tipps für Eltern in Bezug auf KI.
01:02:56: Nummer eins, es ist okay, wenn die KI mal die Hausaufgaben übernimmt und man einen konfliktlosen Nachmittag hat.
01:03:04: Nummer zwei, man kann die KI beinahe zu allem, was mit Schule hat, entweder fragen, wie es sie es erklären würde oder wie man selber in eine bessere Position kommt, das zu erklären.
01:03:18: Und Nummer drei, Ich glaube, was am ganz sinnvollsten ist, ist, dass man KI nutzt, als Assistent dafür die eigentliche Frage zu beantworten, die am Hausaufgabentisch oftmals gestellt wird.
01:03:31: Warum muss ich das eigentlich machen?
01:03:33: KI hat ja kreative Möglichkeiten, auf die man nicht selber kommt.
01:03:39: Manchmal muss man aber vielleicht auch einfach nur sagen, ich weiß es auch nicht.
01:03:42: Und wir hoffen, dass dieser Inhalt irgendwann in der Schule keine Rolle mehr spielt.
01:03:48: Beim Stichwort Schulbildung und künstliche Intelligenz, wenn man jetzt mal radikal aus Arbeitgeberperspektive auf die Schule schauen würde, oder müsste.
01:03:58: Wir haben alle noch im Ohr, wie sich über Jahrzehnte Arbeitgeber beschweren, dass die Rechtschreibung nicht mehr so super ist wie vor zweiundundfünfzehn Jahren, grob geschätzt.
01:04:07: Was wäre denn aus Arbeitgeberperspektive das, was du dem deutschen Schulsystem ins Buch schreiben würdest?
01:04:17: Ja, ich glaube, einfach einen pragmatischeren Ansatz.
01:04:21: Also pragmatischere Ansatz heißt Mut zum Auslassen von Inhalten, Mut zur Einbindung von neuen Inhalten.
01:04:33: Das ist das Hauptproblem mit dem Schule oftmals ringt, nämlich gleichzeitig alles, was in den letzten vierenhalb Tausend Jahren an Inhalten dazugestoßen ist, beizubehalten und gleichzeitig das andere noch einzuführen.
01:04:49: Das ist irgendwann halt nicht mehr möglich und ich glaube, es wäre wahnsinnig sinnvoll darüber nachzudenken, wie man jetzt schon bestehende Herausforderungen und Forderungen umsetzen kann.
01:05:02: Zum Beispiel die Frage, wie können wir Teamarbeit problemlöse Kompetenz?
01:05:09: in den Schulen relevant machen.
01:05:11: Und relevant machen heißt für mich auch immer nicht nur als kleines Gimmick, sondern als Konstante, die eben dazu führt, dass Schülerinnen und Schüler, die die Schule verlassen, in der Lage sind, sofort da Anknüpfungspunkte zu finden und sich nicht sozusagen erst neu orientieren müssen oder ein bis zwei Jahre neu angelern werden müssen.
01:05:32: Wir brauchen einen Bildungs- Pragmatismus, der weniger darauf schaut, was geht alles nicht und mehr, was ist jetzt schon möglich?
01:05:45: Und jetzt tatsächlich, Bob, kommen wir auch schon zum letzten großen Themenblock und das ist natürlich der Ausblick in die Zukunft.
01:05:53: Wir hatten eben schon angefangen davon zu sprechen, was sind eigentlich die wichtigsten Fähigkeiten in Zukunft?
01:06:01: Und zwar nicht nur in, sagen wir, sechs oder zwölf oder achtzehn Monaten, sondern wenn Leute, die heute zur Schule gehen, irgendwann ja anfangen, Berufe auszuüben.
01:06:11: Was werden dann die wichtigsten Fähigkeiten sein?
01:06:13: Und dafür musst du nichts weniger als hell sehen können.
01:06:15: Deswegen frage ich dich einfach mal direkt.
01:06:18: Ja, das ist so eine große Frage, dass ich dazu promoviere.
01:06:27: Und jetzt aber natürlich noch nicht so weit bin, um eine wissenschaftlich fundiert schlaue Antwort zu geben.
01:06:32: Ich kann nur sagen, was ich durchaus problematisch sehe.
01:06:36: Nämlich, dass in der Diskussion rund um die sogenannten Futures gilt.
01:06:39: Und nochmal jetzt kenne ich natürlich auch nicht alles, aber ich habe ein interessantes Paper gelesen.
01:06:44: dass eine Zusammenfassung gemacht hat von Future Skill Frameworks.
01:06:49: Also wirklich Modellen zu Zukunftskompetenzen.
01:06:51: Und da gab es allein im Englischsprachigen Raum, zweiundneunzig mit vierhundertsechzig Items, was jetzt alles Future Skill sein muss.
01:06:59: Und immer wenn es so weit geht, dann muss man sehr sagen, okay, dann wird es irgendwie willkürlich.
01:07:06: Und deshalb.
01:07:07: finde ich es immer schwierig, wenn Leute sich hinstellen.
01:07:09: Das hört sich total spannend an zu sagen, wir wissen noch nicht, wie die Zukunft unserer Kinder ist.
01:07:14: Deshalb müssen wir sie auf diese Zukunft vorbereiten und nicht auf unsere Vergangenheit.
01:07:18: Und ich denke immer, es ist spannend, dass du gleichzeitig den entsprechenden Skill schon kennst.
01:07:22: Und was ich gleichzeitig auch immer schwierig finde, ist, wenn die Begriffe so groß sind, dass jeder zustimmen kann.
01:07:29: Also die sogenannten VK, die sehr lange auch die Bildungsdiskussion geprägt haben, Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität.
01:07:39: Da kann ja jeder sagen, da finden
01:07:42: wir auch.
01:07:43: Andererseits würde das jedes Mitglied von QAnon ja auch für sich beanspruchen.
01:07:49: Und wenn man sagt, also kritisches Denken, was ist ein kritisches Denken, von welcher Perspektive.
01:07:53: Deshalb finde ich es spannend darüber nachzudenken, wie man überhaupt in die Lage versetzt wird, lernen zu wollen.
01:08:02: Also das heißt, ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass Schulen sehr viel mehr dorthin sich entwickeln, überhaupt das Potenzial für Interesse darzustellen.
01:08:17: Danach muss nicht zwangsläufig stehen.
01:08:19: Okay, Herr Blume.
01:08:21: Danke für diese Erkenntnis, dass irgendwie mir der Nachvollzug von Literatur nun multiperspektivisches Denken ermöglicht.
01:08:30: Ich renne in den nächsten Buchhandel.
01:08:33: Aber was Schulen leisten können, ist der Gedanke daran, dass die Möglichkeit besteht, dass ich da weitermache.
01:08:41: Und das ist aus meiner Sicht überhaupt nicht abstrakt und hat ganz viel mit KI zu tun.
01:08:45: als kleines Beispiel.
01:08:46: Eine Mutter hat mir erzählt, Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr in welchem Kontext, aber sie hat gesagt, das ist ja super, jetzt, dass es Treasury Pt gibt, weil Treasury Pt kann viel besser die Hausaufgaben erklären als sie.
01:09:02: Und dann dachte ich, ja, super.
01:09:04: Aber dafür muss das Kind die Hausaufgaben machen wollen.
01:09:09: Weil ansonsten lässt du halt alles von dir machen.
01:09:11: Das heißt, ich glaube, ein Zukunftskill, wenn man so möchte, ist diese, ist ein bisschen pathetisch, ich geb's zu.
01:09:19: Die Lust am eigenen Lernen für die eigene Weiterentwicklung.
01:09:24: Aber dafür ist ja die deutsche Schule bekannt, dass sie die Lust am Lernen stets auf das allerhöchste Niveau gehieft hat.
01:09:30: Ich möchte jetzt, um Gottes Willen, das war vielleicht fast ein bisschen zynisch, aber ich möchte auf einen sehr interessanten Punkt, nämlich eine der größten und wirkmächtigsten Lernplattformen in China, eine private Lern, zum Teil auch Nachhilfeplattformen namens Squirrel AI.
01:09:48: die in China einen Rekord nach dem anderen in den letzten anderthalb oder zwei Jahren rausgeballert hat, unter anderem in aller kürzester Zeit, nämlich kaum vierundzwanzig Stunden, haben sie über einhunderttausend junge Menschen Mathe-Nachhilfe gebracht, bestimmten Kurs in Mathe abschließen lassen und zwar erfolgreich abschließen lassen.
01:10:08: Das ist jetzt natürlich ein bisschen PR, aber das, was mich gerade an das erinnert hat, was du gesagt hast, ist, dass sie ganz nach vorne stellen einen einzelnen Satz.
01:10:17: Sie sind inzwischen auch international versuchen in feinlichen Staaten Fuß zu fassen.
01:10:21: Wir haben einen sehr interessanten Ansatz und dieser Ansatz, wenn sie den in einen Satz bringen sollten, was sie tun auf ihrer Website ist, dass sie sagen, unser Ansatz ist einzigartig, Doppelpunkt.
01:10:32: Denn SquirrelAI hat ein Algorithmus, der so erfolgreich an die individuellen Studenten und deren Bedürfnisse sich anpasst, dass sie auf diese Weise maximal engaged bleiben.
01:10:47: Will sagen, die haben in gewisser Weise TikTok und Lernen miteinander kombiniert.
01:10:53: TikTok ist ja eine Plattform, die dir Inhalte einspielt, so dass du maximal engaged bist, maximal interagierst.
01:11:01: Und Square AI hat davon gelernt und hat eine Plattform, die dir immer das Lernangebot vorweist, als Schülerin oder Schüler, nicht nur, dass du gerade brauchst, sondern auch auf die Art und den Inhalt, dass du möglichst dabei bleibst.
01:11:18: Dass du möglichst eine hohe Motivation hast, weiter dabei zu bleiben.
01:11:22: Aus dem simplen Gedanken heraus, dass der aller schlechteste Lernhorizont der ist, wo Schülerinnen und Schüler sagen, ihr habt keinen Bock mehr, ich hör auf und fang nie wieder an.
01:11:30: Das ist ja auch bekannt.
01:11:33: Ja, das ist spannend, dass es genau der Begriff ist.
01:11:36: Ich habe vor nicht allzu langer Zeit das Buch gelesen von einer Dr.
01:11:40: Rebecca Wintorp, dessen Titel heißt The Disengaged Teen.
01:11:45: Und das ist auf der Datenbasis von über siebzig tausend Schülerinnen und Schüler in den USA.
01:11:51: und sie arbeitet heraus, dass etwa fünfzig Prozent von denen sogenannte also sie kategorisiert sie Passengers sind.
01:11:59: Also im Grunde genommen Schüler im Automatik Modus und dann auch noch mal ein paar weitere Prozent sind.
01:12:08: sozusagen komplett widerspenstig.
01:12:11: und dann gibt es so ein paar, die engagiert sind.
01:12:13: Und sie sagt wirklich, dass dieses Engagement das Ideal von Bildung überhaupt darstellt.
01:12:20: Deshalb interessant, dass das in dieser Art und Weise gemacht wird.
01:12:24: Letzten Endes, so wie du das gerade gesagt hast, verbindet das ja ganz viele Dinge, von denen wir gesprochen haben.
01:12:29: Individualisierung, Adaptives Lernen und letzten Endes Engagement.
01:12:36: was ich mich halt immer frage ist, ob, also ich weiß gar nicht, war dabei, was sozusagen dann danach passiert?
01:12:47: Weil die große frage ist ja, ob sozusagen das, was dann gelernt wird in dieser Hochindividualisierung, ob das auch sozusagen im Austausch dann weitergeführt wird.
01:12:57: Ja, weil das jetzt, so wie du es gerade beschrieben hast, ja tatsächlich bedeuten würde, dann brauchen wir Schulen tatsächlich nicht mehr.
01:13:04: Ja, die Frage, ob wir Schulen nicht mehr brauchen, die möchte ich jetzt ganz weit nach hinten stellen, weil die Schule trotz aller Kritik, muss man immer sagen, ist eigentlich auch und gerade in Deutschland erst mal ein Erfolgskonzept.
01:13:17: Wir haben in Deutschland keine schlechte Bildung, wir haben eine gute Berufsausbildung und da sind dann ergänzend Berufsschulen ein sehr, sehr wesentlicher Teil davon.
01:13:27: Wir haben eine Volkshochschulkultur in Deutschland, die häufig unterschätzt wird.
01:13:31: Wir haben schon zwei, drei Transformationen im Bildungswesen hinbekommen, trotz der Erschwerung durch zum Beispiel Föderalismus oder Geldmangel oder Sanierungsbedarf in Höhe von über sechzig Milliarden Euro, was jetzt zum Beispiel verschiedene Bildungsgewerkschaften festgestellt haben.
01:13:46: Aber ich möchte es nicht schlechtreden, ich möchte es bloß gerne mit ein bisschen Druck auf die nächste Ebene hiefen.
01:13:52: Was ich eigentlich tun möchte, ist ein so positives Bild zeigen, wie KI mit Bildung zusammen gedacht aussehen könnte, dass der Druck, der da ist und der Sog aus diesem superpositiven Bild dieser tollen Vision gleichzeitig vielleicht in der Lage ist, das deutsche Bildungssystem so ein bisschen auf die nächste KI-Ebene zu hiefen.
01:14:14: Ja, und um das zu schaffen, ist es eben extrem wichtig, dass wir im Grunde genommen Rückkopplungssysteme einbauen oder vermittelnde Instanzen.
01:14:27: Ich glaube, hierarchische Systeme insgesamt haben immer etwas Schwierigkeiten damit, dass auch gute Ideen bis sozusagen ins Klassenzimmer diffundieren.
01:14:39: Und deshalb ist es so wichtig, dass Wissenschaft und Wirtschaft und handelnde Personen miteinander ins Gespräch darüber kommen, was gebraucht wird stichwort chancen gleichheit stichwort sprachförderung stichwort lehrkräftemangel und so weiter im bezug auf k i und eben andererseits auch was was umsetzbar ist und geleistet werden kann.
01:15:06: und da ist unglaublich großes potenzial und wie du das gerade gesagt hast ich finde das übrigens spannend dass du gerade berufsschulen genannt hast berufsschulen sind ja das.
01:15:17: deutsche Erfolgsmodell überhaupt.
01:15:19: gleichzeitig wird, wenn man darüber spricht, also worüber wird in Bildung gesprochen, da am wenigsten drüber gesprochen.
01:15:26: Also ist auch nochmal total sinnvoll zu sagen, hier ist auch ein enormes Potenzial, weil, und das ist jetzt wirklich rein anekdotische Evidenz, aber in den letzten zehn Jahren oder fünfzehn Jahren, in denen ich mich auf Kongressen herumgetrieben habe, waren gerade Berufsschule, Lehrkräfte und Verantwortliche immer die Ersten, die auch Innovationen adaptiert haben, auch schlichtweg deshalb, weil sie gesagt haben, es nützt ja nichts.
01:15:50: Während sozusagen in manch anderen Strukturen, Klammer auf, Gymnasien, Klammer zu, oftmals eher so diese Irritation eine Rolle gespielt hat, bis hin zu der Verteidigung eines Humanismus, der mit Technologie wenig zu tun haben will, was eigentlich quatsch ist, weil ich glaube, die beiden Sachen lassen sich ganz gut verbinden.
01:16:12: Haben wir auch heute darüber gesprochen.
01:16:14: Abschließend würde ich gerne mit dir so eine kleine meme runde machen.
01:16:17: das ist seit einiger zeit auf tiktok und auf instagram total hip fachleute kurze vorschläge zu machen und die bewerten die dann auf einer skala von eins bis zehn wobei eins das schlechteste ist und zehn das beste.
01:16:31: ich sage jetzt einfach zehn kleine brocken die du jeweils bewertest und natürlich sind das Brocken und Bröckchen zur Integration von künstlicher Intelligenz an deutschen Schulen.
01:16:45: Der erste Punkt wäre ein digitaler Assistent in jeder Schulklasse.
01:16:50: Eine Art KI-Co-Teacher im Unterricht.
01:16:54: Ja, Sieben, ich glaube, wenn wir so weit sind, dass das gemacht wird, dann ist das super sinnvoll für ganz viele Schülerinnen, aber nicht für alle.
01:17:05: Und deshalb ist es auch klasse, wenn die Lehrkraft weiterhin den Unterricht sozusagen maßgeblich begleitet.
01:17:11: Abschaffung von Schulbüchern und komplette Ersetzung durch eine adaptive Lern-App.
01:17:18: Fünf?
01:17:19: Ich glaube... In dem fall ist es tatsächlich ein sowohl als auch bücher manchmal die vorteile dass sie ein kompendium sind das besteht und sozusagen nichts verloren geht.
01:17:30: und man weiß rechts oben da war doch etwas.
01:17:33: aber ich glaube zukünftig wird es darauf hinauslaufen dass solche applikationen und module eine immer größere rolle spielen.
01:17:41: klammer auf.
01:17:43: Wenn das Bildungssystem es schafft, entsprechende Start-ups, die es auch schon gibt, mal etwas weniger bürokratisch ins Bildungssystem zu integrieren.
01:17:52: Lehrkräfte kriegen ein KI-Dashboard.
01:17:56: Das heißt eine Art Cockpit, wo Lehrerinnen und Lehrer in Echtzeit sehen können, wer es überfordert, wer es gelangweilt, wer es unterfordert, inklusive Vorschlägen für Sofortmaßnahmen.
01:18:06: Eins.
01:18:09: Spielst du darauf an, dass es das in China schon gibt, teilweise sogar mit Hirnstrom.
01:18:14: Ich wollte eigentlich gerade so ein bisschen zynisch sagen, genau zehn und derjenige, der nicht engagiert ist, da kriegen die Eltern dann sofort einen blauen Brief geschickt.
01:18:27: Ja, ich glaube, hier zeigt sich ganz klar auch, da haben wir nicht drüber gesprochen, das wäre auch nochmal ein Riesenthema, dass sozusagen die ethische Nutzung von KI auch... immer natürlich eine große Rolle spielt.
01:18:37: Ja, und natürlich in dem Fall ist A. Schule ein geschützter Raum.
01:18:40: B. meistens minderjährige Schülerinnen und Schüler, noch viel geschützter.
01:18:44: Und C. ist die Frage, woher weiß die KI das, welche Daten finden da rein.
01:18:50: Am Ende noch Echtzeitenmessungen und dann sind wir relativ dicht an irgendwelchen Scorings, die auch nicht so super.
01:18:55: Toll sind.
01:18:56: Aber wie gesagt, in China gibt es das und übrigens...
01:18:58: Dann könnt ihr umdrehen.
01:18:59: Also ich weiß nicht, ob die Frage noch kommt, aber sozusagen eine KI, die den Lehrer monitored, aber jetzt erlust dazu eigentlich noch an.
01:19:07: Der nächste Punkt.
01:19:08: Hausaufgaben mit einer DialogKI von der Schule, dass man gar nicht mehr anfängt, irgendwie eine Aufgabe zu bearbeiten, sondern dass man in einem Gespräch mit einem Chatbot-Tutor diese Hausaufgaben macht und deswegen der Prozess bewertet werden kann und nicht nur das Ergebnis.
01:19:25: zehn, wenn es noch Hausaufgaben geben sollte.
01:19:29: Ich glaube, Hausaufgaben im Zeitalter von KI werden nach und nach irrelevant werden.
01:19:35: Wenn es sie noch gibt, dann ist die Frage danach, wie kann man sie so stellen, dass sie auch wirklich gewinnbringend sind, wichtig?
01:19:43: Und wenn sie bestehen und es wichtig bleiben sollte, dann ist genau diese Prozessbegleitung Astralen, also dann zehn.
01:19:52: KI erkennt bei einem Inhalt alles vom Schummeln bis hin zur Genialität und vergibt einen entsprechenden Genius Score.
01:20:04: Ja null, ich halte überhaupt nichts.
01:20:06: Also ich halte ja grundsätzlich relativ wenig von Bewertung.
01:20:10: und da ist dann immer die Frage, Genius im Bezug auf was und wer bewertet das eigentlich?
01:20:16: und wer hat in die KI eingeschrieben, das was ich genial finde, findet jemand anders furchtbar langweilig.
01:20:23: Schüler und Schülerinnen bauen ihre eigenen Mini KI's, will sagen so Automatisierungsgeschichten, eigene KI-Agenten, eigene Ansätze mit künstlicher Intelligenz Probleme im Schulalltag zu lösen.
01:20:38: Ja, zehn von zehn.
01:20:40: Ich merke, dass ich hier sehr bipolar unterwegs bin, aber ich glaube, was hier gezeigt wird, und wir hatten es ganz kurz, nur ist das eben KI.
01:20:53: oder KI in der Schule immer bedeutet Arbeit mit ohne.
01:20:59: Und auch über Kai und das ist ja eben dieses über Kai und wir wissen alle am besten verstehen kann man Mechanismen wenn man selber mit ihnen tätig wird und solche Möglichkeiten.
01:21:09: das wäre fantastisch.
01:21:11: und es gibt ja auch schon sagen wir mal so maker spaces die sich dann relativ leicht würde ich jetzt mal schätzen darauf hinbringen lassen.
01:21:22: Ich glaube, das wäre tatsächlich auch etwas, was spannend wäre aus technologischer Sicht.
01:21:27: Wie kann man Schulen solche Tools zur Verfügung stellen, mit denen man relativ einfach für Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters sowas machen kann?
01:21:36: KI als Prüfungsgegner.
01:21:39: Man tritt gegen eine KI an und verteidigt zum Beispiel seine Leistung.
01:21:44: oder argumentiert gegen eine KI die Gegenpositionen vertritt und am Ende werden zum Beispiel tiefe Sachkenntnis und Kreativität bewertet.
01:21:52: Super spannend, also zehn von zehn.
01:21:55: Die große Frage danach, wie Prüfungen in Zeiten von KI aussehen sollten, haben wir ja auch noch gar nicht besprochen.
01:22:02: Es gibt in Niedersachsen sogar mittlerweile schon Ich weiß gar nicht, ob es ein Erlass ist, aber ich glaube, es ist jedenfalls keine politische Idee, die irgendwann im Niemandsland verschwindet, KI auch in Prüfungen einzubeziehen.
01:22:17: und eben die Reflektion, wie man KI benutzt hat, um die Prüfung zu bestehen, mit in die Prüfungen einfließen zu lassen.
01:22:23: Das finde ich super sinnvoll.
01:22:25: Und das, was du gerade gesagt hast, das wird ja in so eine Richtung Assessment-Center gehen.
01:22:29: Total spannender Ansatz.
01:22:31: Schule ohne Stundenplan und Struktur, künstliche Intelligenz, organisiert Lernzeiten, lernen Gruppen, lernen Inhalte komplett dynamisch nach Bedarf.
01:22:41: Wer morgens zum Beispiel super motiviert ist, kommt in einer Gruppe mit anderen und bekommt dann da komplexere Themen.
01:22:47: und wer vielleicht heute an diesem Tag völlig ausnahmsweise ein bisschen müder ist, der kriegt nicht nur ein anderes Fach, sondern vielleicht auch andere Leute an die Seite gestellt, denen es ähnlich geht.
01:22:57: Da sind wir jetzt schon im Bereich der absoluten Utopie oder vielleicht auch Dystopie für den einen oder anderen, aber acht von zehn.
01:23:06: Also diese Frage danach, wie kann ich nicht nur Inhalte, sondern auch Strukturen individuell gestalten.
01:23:13: Die ist auch gar nicht so neu, ne?
01:23:16: So eine Schule wie die Schule in Wut-Öschingen, wo es gar keinen Stundenplan mehr gibt und auch keine Klassen in dem Sinne.
01:23:24: Die machen das schon, aber das sozusagen die KI einzubinden ist sicherlich interessant, obwohl... Auch hier die große Frage, wer woher weiß die AI denn zum Beispiel, dass ich keine Lust habe oder extrem müde bin.
01:23:38: Das ist jetzt ein schlechtes Beispiel bei mir, weil mir die Müdigkeit immer so ins Gesicht geschrieben steht, dass sie mich wahrscheinlich an vier von fünf Tagen sowieso erst mal wieder nach Hause schicken würde.
01:23:47: Man könnte sie auch einfach fragen, das wird in der Datenschutz orientiert, das ist der Ansatz.
01:23:52: Die AI fragt,
01:23:52: sie müde bist du heute?
01:23:56: Predictive Dropout Prevention.
01:23:58: Will sagen eine künstliche Intelligenz erkennt anhand von bestimmten Parametern wie zum Beispiel wann kommt jemand das könnte man ja messen ohne den Datenschutz zu verstoßen oder bestimmte Noten, Entwicklungen, bestimmte Interaktionen in einer Schulapp.
01:24:14: Daran erkennt die KI wer gefährdet ist die Schule zu schmeißen oder wer gerade ein Leistungsabfall hat und empfiehlt dann den Lehrkräften dagegen zu arbeiten.
01:24:24: Ja ich gebe dem schon ne sieben von zehn.
01:24:30: Es soll ja, also im Koalitionsvertrag steht ja jetzt auch schon die Schüler-ID, die genau dahin soll, da ist KI noch nicht mit beschrieben, aber die dahin soll eben eine bessere Übersicht zu haben, wann Schülerinnen und Schüler eben Leistungsabfall haben oder zumindest, ich glaube nicht ganz so spezifisch, was ihre Bildungsbiografie angeht.
01:24:57: und das hat auch einen ganz konkreten Grund, nämlich dass wir seit zehn Jahren fast jedes Jahr fünfzig tausend Schülerinnen und Schüler haben, die keinen Abschluss machen.
01:25:06: Also insofern finde ich das total sinnvoll in meinem Hinterkopf.
01:25:10: und deshalb sieben von zehn.
01:25:12: Rat hat immer die Frage danach, wie sowas auch missbraucht werden könnte.
01:25:17: Zum Beispiel indem man abfragt, welche Schülergruppen denn Leistungsabfall haben und ob das jetzt irgendwelche kulturellen Gründe hat oder wie auch immer.
01:25:27: Aber so ganz grundsätzlich, wenn man das sozusagen, wenn man den Missbrauch mit bedenken würde, durchaus interessant.
01:25:35: AI Movie Class.
01:25:37: Die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler als Inhalt eigene Filme drehen, wie zum Beispiel der Satz des Pythagoras, das Musical.
01:25:46: Jetzt ein bisschen plattes Beispiel.
01:25:50: Ich weiß gar nicht, ob das so platt ist.
01:25:51: Mit der App Sora II wird ja jetzt schon genau das gemacht.
01:25:58: Also das heißt, dass man sich selber da auch in die Filme einschreiben kann.
01:26:02: Ehrlich gesagt... Könnte man fast sagen, das ist ein alter Hut mit KI drauf, nämlich die Möglichkeit, digitale Produkte zu entwickeln.
01:26:12: Die hat das Kultusministerium schon angedeutet im Strategiepapier von zwei tausendsechzehn ist in Schulen allerdings nicht so angekommen, weil ich glaube, die große Frage immer ist, inwiefern man das dann auch als Prüfungsleistung machen kann, denn nur was Prüfung ist.
01:26:31: hat in Schule auch tatsächlich juristische Relevanz.
01:26:34: Das habe ich jetzt einfach nur noch so in den Raum gestellt.
01:26:40: Bob, ich würde dich gerne ganz zum Abschluss fragen, wenn du die Möglichkeit... Sagst
01:26:44: du, du hast eins vergessen?
01:26:46: Ja, was habe ich vergessen?
01:26:48: Das Wichtigste wäre gewesen KI, die die Klassenarbeiten korrigiert, zwölf und zehn.
01:26:55: Okay, ja, das tut mir wahnsinnig leid, dass ich das rein aus... Sicht von Schülerinnen und Schüler betrachtet habe und weniger Aussicht
01:27:01: von
01:27:02: Lehrkräften.
01:27:03: Das ist übrigens ein häufiger Fehler, den ich nur ich mache, fürchte ich.
01:27:05: Trotzdem möchte ich jetzt ganz zum Schluss dir eine ganz wesentliche Frage stellen.
01:27:10: Aus deiner Sicht als eine Lehrkraft, die a. sehr KI orientiert arbeitet und arbeiten kann, die b. den Schulalltag sehr gut kennt, die c. sich auch mit der Zukunft beschäftigt und die d. dazu auch noch versucht die Debatte mitzugestalten.
01:27:26: Was wären denn die drei Punkte, wenn du sie dir wünschen könntest, dass sie gleich ab morgen stattfinden im deutschen Bildungssystem?
01:27:35: Was wären die drei Punkte, die du dir wünschen würdest?
01:27:39: Nummer eins, eine wirklich konkret umgesetzte Fehlerkultur auf allen Ebenen.
01:27:47: Also das heißt, man hat Freischüsse, man braucht nicht zu befürchten, irgendwo hinzu zitiert werden, weil man etwas probiert, was nicht funktioniert.
01:27:57: Nummer zwei, habe ich schon mal kurz angedeutet,
01:28:01: Rückkopplungsmechanismen
01:28:03: heißt, ein regelmäßiger Austausch der Verantwortlichen auf allen Ebenen und zwar nicht nur bei der Vergabe eines deutschen Schulpreises, sondern immer mit der Frage, wie können wir die Qualität so verbessern, dass es auch wirklich ankommt, in Bezug auf künstliche Intelligenz.
01:28:23: Und Nummer drei, Jetzt wird es unrealistisch.
01:28:28: Ein KI-System und eine entsprechende didaktische, methodische und holistische Überlegung dazu, die länderübergreifend rechtssicher genutzt werden könnte.
01:28:46: Wow, das letzte, also die anderen Sachen wie eine fliegende KI, die die Klassenzimmer die Antarctis beamt.
01:28:53: Das wäre in Sachen, da würde ich sagen, das ist schwierig, aber irgendwie noch machbar.
01:28:56: Aber länderübergreifend, eine rechtssichere, nutzbare KI, die DSGVO und AI Act konform ist und von allen Bundesländern akzeptiert wird.
01:29:06: Das ist eine der frommsten Träume, eine der frommsten Wünsche, die ich im Bereich Bildung hier gehört habe.
01:29:13: Bob, was hast du aus dieser Sendung denn mitgenommen?
01:29:17: Ich nehme aus dieser Sendung und auch aus anderen Sendungen mit dir mit, dass es sehr viel sinnvoller ist, über Lösungsansätze zu sprechen und über die Frage, wo können wir ansetzen, als darüber, was alles nicht läuft.
01:29:32: Ich glaube, das wird in Deutschland sowieso schon viel zu häufig gemacht.
01:29:36: Wir verwickeln uns zu häufig in so Verhinderungsdiskurse.
01:29:40: Lieber Bob, vielen Dank, tausend Dank, dass du hier warst und uns rund um Bildung und KI und spezielle Schule und KI erklärt hast, nicht nur wie du siehst, sondern wo wir stehen und was vielleicht irgendwann tatsächlich realisiert werden kann oder sogar sollte.
01:29:55: Danke, dass du da warst.
01:29:57: Herzlichen Dank für die Einladung, Sascha.
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